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Ernst Krenek Karl V farbenreiche Lebensbeichte in München
Helmut PitschMit 30 Jahren schuf der junge Ernst Krenek seine grosses Bühnenwerk Karl V, sein erstes dodekanes Musiktheater. Das Leben des 1500 geborenen österreichischen und gleichzeitig spanischen Herrschers und somit Beherrscher der neu entdeckten Länder jenseits des Atlantiks lieferte den Inhalt für das vom Komponisten selbst gefertigte Librettos. Karl V steht für die hochpolitische Frage der Schuld, der Rechtfertigung, was hätte anders gemacht werden können...
Debussys "Pélleas et Mélisande" in Klagenfurt: Rästelhafte, sc...
Helmut Christian Mayer„Eine gespenstische Harmonie“, in der „Nachtwandler mit schweren Träumen herumirren“ schwebte Maurice Maeterlinck vor. Von diesem symbolistischen Gedicht „Pelléas et Mélisande“ restlos begeistert, formte Claude Debussy, ein „Drame lyrique“, sein einzig vollendetes Musikdrama, das in Frankreich zu den am meisten aufgeführten Opern zählt. (Die Uraufführung fand 1902 in Paris statt). Nicht jedoch in unseren...
Staatsoper Wien kantige breit ausmusizierte Arabella
Helmut PitschArabella ist die letzte gemeinsam von Richard Strauss und Hugo von Hofmansthal geschaffene Oper. Wieder einmal werfen die beiden einen kritischen Blick auf die Wiener Gesellschaft zu Ende des 19. Jahrhunderts. Eine durch Spielsucht verarmte Adelsfamilie sieht ihre einzige Überlebenschance in der geziemen Heirat ihrer älteren Tochter Arabella. Diesem Projekt wird alles geopfert, auch die Identität der jüngeren Schwester Zdenka, die als Bub verkleidet den Bruder Zdenko...
Lucia Premiere in Wien - kühl nüchtern abstrakt ein Abend ohne...
Helmut PitschWarum gerade diese Regiearbeit von Laurent Pelly für die Oper in Philadelphia von Wien eingekauft wurde ist fraglich. In verschiedenen Interviews beschrieb der Regisseur seine Interpretation des Welterfolges von Gaetano Donizetti als Psychodrama um ein eingesperrtes, geistig verwirrtes und vom ebenso geistig verwirrten Bruder dominiertes Mädchen. Auch ihre grosse Liebe Edgardo nutzt sie nur für seine politischen Machtspiele. In der schwarz weiss gestalteten Umsetzung auf der...
Staatsoper Wien Dauerbrenner Tosca mit neuer Sängergilde
Helmut PitschUnglaubliche 606 mal gespielt begeistert die Inszenierung von Margarethe Wallmann immer noch das traditionelle Opernpublikum, die Abonnenten sowie die zahlreichen wechselnden internationalen Gäste, die ihren Aufenthalt in der österreichischen Kulturmetropole mit dem Muss eines Opernbesuches verbinden. Täuschend echt barock wirkt das üppige Bühnenbild, die Kirche Sant' Andrea della Valle protzt mit Heiligenfiguren und Balustraden, der Palazzo Farnese...
Episch breite, farbenreiche, frührussische Geschichte im Teatr...
Helmut Christian MayerDie rhythmisch mitreißenden „Polowetzer Tänze“ haben Alexander Borodin berühmt gemacht, seinen „Fürst Igor“ hingegen kennt kaum jemand. Dabei stammen diese beliebten, immer wieder in Konzerten gespielten Tänze genau aus dieser Oper, die ein Fragment blieb und von Alexander Glasunow und Nikolai Rimski – Korsakow vollendet wurde. Aber es ist durchaus wert, sein einziges Musikdrama wiederzuentdecken, denn es enthält auch sonst noch...