BSO 360 eine überzeugende Marketingaktion der Bayerischen Staatsoper

Xl_stuhl-portal_c_w._h_sl © Bayerische Staatsoper
Unermüdlich sind die Kulturinstitutionen, neue Publikumsgruppen anzusprechen und zu aktivieren. Dabei werden neue außergewöhnliche Wege beschritten und unterschiedliche Ideen umgesetzt. Die bayerische Staatsoper ist da sicherlich Vorreiter und besonders modern. So besticht auch die aktuell laufende Aktion. Das Nationaltheater schickt eine Besuchersessel für drei Wochen auf eine Reise durch die Landeshauptstadt. An ungewöhnlichen Plätzen, meist inmitten des bewegten Alltagsleben kann jedermann für ein paar Minuten Opernluft schnuppern und hautnah die grossen Opernstars erleben. Der Besucher nimmt wie auf einem Thron Platz auf dem rosa aufgepolsterten Sessel Platz, ein Mitarbeiter des Opernhauses setzt dem Besucher eine Virtual Reality Brille auf und gibt ihm ein paar kurze Einweisungen für seinen virtuellen Opernbesuch und das aussergewöhnliche Erlebnis beginnt ...vor dem Opernhaus natürlich. Ein Trio spielt das Vorspiel zur berühmten Aire "una furtiva lacrima" - eine flüchtige Träne aus Gaetano Donizettis Liebestrank. Der Besucher kann um 360 grad förmlich um das Geschehen herumspazieren oder einfach mitten drinnen verweilen. Aus jedem Blickwinkel ergibt sich ein neues Erlebnis, so wird er einmal von Startenor Jonas Kaufmann zum Spaziergang durch das prachtvolle Foyer des Opernhauses entführt und sitzt dann Sekunden später neben der lettischen Star Mezzosopranistin Elena Garanca in der Königsloge. Spätestens im Hochsitz auf der Bühnenmitte, ganz nah an Pavel Breslik an der Laterne kauernd überzeugt das Erlebnis restlos. Der Blick in das elegante Publikum von der Bühne geht unter die Haut und erlöst verneigt sich der Besucher Hand in Hand mit den Sängern vor dem Publikum. Die Videoeinstellungen sind qualitativ hochwertig gemacht, die Einstellungen intelligent gewählt und die Drehort umfassend für das Opernerlebnis ausgewählt. Für den erfahrenen Opernbesuch eine willkommene und erfrischende Ergänzung für die vorhandene Opernbegeisterung, für Neuankömmlinge eine unterhaltsame Entdeckungsreise die eindeutig die Lust für mehr an Oper weckt. Helmut Pitsch | Drucken

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