Arienrezital Javier Camarena - Salzburg Pfingstfestspiele auf Entdeckungsreise

Xl_img_1243 © Salzburger Festspiele Marco Borelli

Manuel del Populo Vicente Rodriguez Garcia zählt zu den vergessenen Komponisten, der ein grosses musikalisches Vermächtnis hinterlassen hat, das zu einem Grossteil noch gar nicht publiziert wurde. 1775 wurde er als Sohn eines Schusters in Sevilla geboren und durchlief eine märchenhafte Karriere, die ihn zu einem gefeierten Opernsänger machte. Gutaussehend und charismatisch mit viel Talent ausgestattet wurde er eine berühmte Persönlichkeit auf dem gesamten Erdball und stand auf den Bühnen in Südamerika, Nordamerika und Europa. Bei seinen Auftritten pflegte er eigene Arien und Serenaden einzuflechten und so sein kompositorisches Talent zu zeigen. Mit grosser Ehrfucht spricht der sympathische mexikanische Tenor Javier Camarena über diesen aussergewöhnlichen Künstler, sichtlich gerührt von der herzlichen Aufnahme des Salzburger Publikums. Mit Sorgfalt wählt er beeindruckende Arien und Rezitative aus dessen unbekannten Werk aus und präsentiert diese mit seinem schier unbegrenztem Stimmvermögen. Effektvoll schmettert er die hohen Schlusstöne und wartet bis sie im grossen Saal des Mozarteums verklungen sind. Aber auch in der Tiefe bleibt er klar, singt die Melodien mühelos und verzichtet auf jegliche Forcierungen. Beeindruckend seine Wortverständlichkeit in den drei Sprachen des Programs, italienisch, spanisch, französisch. Begleitet wird er von den Musicien du Prince Monaco, einem im Jahre 2016 gegründeten Kammermusikorchester, das sich auf Barockmusik mit Originalinstrumenten spezialisiert. Cecilia Bartoli unterstützt und fördert dieses Ensemble seit dessen Gründung. Die jungen Musiker haben in kurzer Zeit sehr gut in ihrem Spiel zusammengefunden. Gianluca Capuano führt sicher und klar den Takt angebend, an manchen Stellen zu wenig differenziert in der Lautstärke, das Volumen überdimensioniert. Neben Manuel Garcia zeigt Javier Camarena sein Können in Werken von Gioachino Rossini und Niccolo Antonio Zingarelli. Mittlerweile ist der Mexikaner an allen grossen Bühnen zuhause und überzeugt sein Publikum mit seiner stimmlichen Leistungskraft und Akrobatik. In Salzburg feierte er 2014 einen grossen Erfolg neben Cecila Bartoli in der Neuinszenierung von Cenerentola. Ein Begeisterungssturm ruft der überraschende Auftritt der Beiden als Zugabe mit einem Ausschnitt aus dieser Oper. Zuletzt trällert er noch locker ein mexikanisches Volkslied mit Gitarren und Orchesterbegleitung und schickt das begeisterte Publikum nach standing ovations sichtlich beglückt nach Hause.

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