Es werde Licht - die Ouvertüre Spirituelle eröffnet mit Ingo Metzmacher in Salzburg

Xl_eclairs-2023-c-sf-marco-borrelli-001 © Marco Borrelli

SWR Symphonieorchester Ouvertüre Spirituelle Salzburg Festspiele 20.7.2023

Es werde Licht - die Ouvertüre Spirituelle eröffnet mit Ingo Metzmacher in Salzburg

Seit der Intendanz Pereira offerien die Salzburger Festspiele eine Woche vor dem eigentlichen Festspielprogramm ein hochwertiges Konzertprogramm im Schwerpunkt  der zeitgenössischen Musik gewidmet und außerordentlichen Produktionen mit spirituellen Inhalten.

Am Beginn der diesjährigen Saison begeistert das SWR Symphonieorchester unter der Leitung von Ingo Metzmacher, einem ausgemachten Spezialisten für die Moderne.

Im Juli 1991, kurz vor seinem Tod beendete der vielbeschäftigte Olivier Messiaen die mehrjährige Arbeit an seinem groß dimensioniertem Werk Eclairs sur l'Au-dela. Der tief religiöse Komponist gibt seinem Blick auf die menschliche Existenz angesicht des nahenden Todes und seinen Glaubensinhalten ein musikalisches Bild. Elf biblische Zitate bilden die Grundlage für die verklärte Gestaltung. Chromatik, Rhythmik, eine vielfältige Instrumentierung sowie Einflüsse von Natur- und Vogelstimmen sind Stilelemente. Messiaen war bedeutender Organist und ein anerkannter Ornithologe. Für ihn entsprechen Vögel göttlichen Botschaftern.

Ingo Metzmacher entführt mit dem SWR Symphonieorchester mit Präzision und Ruhe in die Klangwelt des Franzosen. Passend hierzu ist die Felsenreitschule dezent ausgeleuchtet. Ein Grossaufgebot an Schlagwerk samt Marimbas und Glockenspiel oder auch der Bläser verschafft exotisch bis sphärisch anmutende Klänge, die besonders an die Widergabe von Vogelstimmen erinnern sollen. Mächtige Bläserfanfaren stehen wiederholt einem ruhigen elegischen Streichersatz gegenüber. Gepresste Rhythmen erinnern an Jazz. Metzmacher führt mit klaren Zeichen, zählt gut sichtbar Einsätze und Takte. Es herrscht die Stimmung einer klanglichen Medidation ob der Vielfalt der Farben und Harmonien.

Gebannt folgt das faszinierte Publikum über 90 Minuten, ein paar wenige entweichen schleichend.

Großer Beifall

Dr. Helmut Pitsch 

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