Feierlich klangvoller Abschluss der erfolgreichen Tiroler Winter Festspiele

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Abschlusskonzert Tiroler Festspiele 7.1.2025

Feierlich klangvoller Abschluss der erfolgreichen Tiroler Winter Festspiele

Es ist sein letztes Orchesterwerk. Richard Strauss komponierte „Die Metamorphosen“ 1945 für 23 Streicher angesichts der in Trümmern zerbombten Münchner Innenstadt als seinen inneren Abschied. Dementsprechend ist die Grundstimmung des Werkes von einer Tragik und Melancholie getragen, zeigt aber Kraft und Leidenschaft. Strauss ist ein Meister der Harmonien und durchsetzt das Werk mit Bildern und Stimmungen. Asher Fisch dirigiert als neuer Musikdirektor die 23 Streicher seines Orchesters der Tiroler Festspiele mit klaren großen Gesten, achtet auf die Abstimmung der Instrumente und ein in sich fließendes Zusammenspiel.

Im folgenden Konzertstück für Klavier von Carl Maria von Weber setzt Asher Fisch auf einen frischen Zuversicht sprühenden Klang als klare Abgrenzung. Gut dosiert sind die romantischen Gefühle des zeitgleich mit seinem Freischütz entstandenen Werkes. Die österreichische Pianistin Jasminka Stančul mit serbischen Wurzeln gefällt mit ihrem feinen Anschlag, der durch ihre elegante ruhige Handhaltung leicht und locker über der Tastatur schwebt. In den drei markanten Glissandi des Opus zeigt sie exakte Fingerfertigkeit und klares Anspiel. Die Qualitäten des Fazzioli Flügels des Festspielhauses bringt sie zum Aufblühen mit dem Impromptu D 935 Nr 2 von Franz Schubert als Zugabe.

Die vierte Symphonie d moll von Robert Schumann erlebt nach der Pause in der Interpretation von Asher Fisch eine monumentale festliche Einleitung die von einer sehr schwungvollen lebendigen Darstellung der eigentlichen vier Sätze, die ohne Pause ineinander übergehen. Fisch baut einen Spannungsbogen auf, der farbig gespannt bleibt, die Satzthemen schimmern transparent durch und treiben dem finalen Höhepunkt in einer schlichten Auflösung zu.

Große Begeisterung wiederum zum Abschluss der ersten Festspiele unter der neuen Führung von Jonas Kaufmann und seinem neuen Musikdirektor. 95% Auslastung über die 10 Spieltage mit zwei Opern und Konzerten. 7600 Besucher konnte musikalische Sternstunden erleben.

Fortsetzung folgt zu Ostern mit zwei Aufführungen von Richard Wagners Parsifal, unter Mitwirkung von Jonas Kaufmann in der Titelrolle.

Dr. Helmut Pitsch

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