Kammermusik intim mit Präzision Ragged Music Festival Amsterdam

Xl_amsterdam_ragged © Helmut Pitsch

Ragged Music Festival Muziekgebouw Amsterdam 30.4.

Kammermusik intim mit Präzision Ragged Music Festival Amsterdam

Junge engagierte Musiker haben sich für ein Kammermusikfestival zusammen gefunden, welches in einem Victorianischen Saal des Ragged School Museum im Osten Londons erstmals stattgefunden hat. Vielfältig und außergewöhnlich ist die Programmauswahl, von Bach über Beethoven und Brahms zu Schnittke und Schostakovich, auf höchstem Niveau wird musiziert.

Dieses Jahr macht das Festival Station im neu gebauten malerisch am Wasser gelegenen Muziekgebouw in Amsterdam Station. Im großen Foyer ergänzen Videoinstallationen von Eva Vermandel während der Pausen das kulturelle Programm. Über zwei Tage verteilt finden sieben Konzerte statt. Eine künstlerische Herausforderung für die teilnehmenden Künstler.

Elena Stikhina, in Salzburg als Elektra gefeiert und jetzt auf der internationalen Karriereleiter nimmt auch teil und präsentiert drei Lieder der Ophelia op 67 sowie das beliebte Lied Morgen op 27 von Richard Strauss mit viel Gefühl und Ausdruck am Klavier von Pavel Kolesnikov begleitet. Trotz ihrer Erfahrung mit Strauss findet die Sopranistin in den Liedern nicht den Zugang zu einem lyrischen, stimmlich ausgesungenen Melodiebogen mit Wörtern unterlegt. Ihre dramatische Erfahrung dominiert.

Fein mit großen Farben und Nuancen, in allen Facetten eindringend kann der Zuhörer zuvor das Klaviertrio op 50 in a moll von Pjotr Tschaikowski erleben. Nach einer elegischen Einleitung wird das Thema vorgestellt und dann in 12 Variationen vielfältig zerlegt, zusammengebaut mit Emotionen zumeist in slawischer Melancholie getaucht ausgefeilt.der Pianist Samson Troy, der Cellist Mario Brunello und die Violinistin Alina Ibragimova finden in ihrem Spiel ausgewogen, transparent und im Ausdruck harmonisch zusammen und entführen den Zuhörer in eine elegische meditative Interpretation. 

Zum Abschluss werden die Gäste hinter die Bühne gebeten und im Loading Dock intim zusammen gefunden erleben sie eine mit- und hinreißend lebendige Cinderella Suite op 86 für zwei Klaviere von Sergej Prokoview arrangiert vom Klaviervirtuosen Mikhail Pletnev.. Samson Tsoy und Pavel Kolesnikov zeigen ihre technische Präzision und auch im Spiel farbenreiche, rhythmisch akzentuierte lebendige Könnerschaft am Instrument.

Langer herzlicher Beifall als Dankeschön für ein besonderes Erlebenis. 

Dr. Helmut Pitsch 

 

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