Klaus Mäkelä begeistert in Salzburg mit den Oslo Philharmonic

Xl_oslo-philharmonic-maekelae-2024-c-sf-marco-borrelli-001 © SF/ Marco Borelli

Oslo Philharmonic Salzburger Festspiele 21.8.2024

Klaus Mäkelä begeistert in Salzburg mit den Oslo Philharmonic

Atemberaubend ist die Dynamik der Karriere des 28 jährigen Klaus Mäkelä. Nach Positionen als Chefdirigent des Oslo Philharmonic und des Orchestra de Paris wird der Finne 2027 gleichzeitig die Nachfolge von Riccardo Muti als Chefdirigent des Chicago Symphony Orchestra und diese Position auch am Concertgebouw in Amsterdam übernehmen. Beides weltweit anerkannte Klangkörper. Dazu ist er bereits gefragter Gastdirigent bei allen führenden Orchestern. Auch als Cellist tritt er immer wieder erfolgreich auf.

In seiner nun 4 Jahre dauernden Zusammenarbeit mit Oslo Philharmonic hat sich eine spürbare Symbiose entwickelt. Dirigent und Musiker harmonieren bestens und reagieren unverzüglich auf seine Gesten. Seine Bewegungen sind elegant, impulsiv und beziehen schwungvoll den ganzen Körper ein. Wie elektrisiert folgen die Musiker. 

Ebenso gehört Lisa Bathiashvili zu den führenden Violinisten und überzeugt mit ihrer Ausgestaltung des Konzerts für Violine und Orchester D Dur op 35 von Peter I. Tschaikowski.  Der erste Satz bewegt sich zwischen spröden nahezu militärischem Aufmarsch und tänzerischer Leichtigkeit. In den Kadenzen zeigt sie technische Sicherheit in Griff und Strich und meistert nahezu akrobatisch Läufe und Tonsprünge. Mäkelä begleitet mit dem Orchester engagiert und einfühlsam. Er setzt unanaufdringlich seine Akzente, die von der Solisten weitergesponnen werden. So entwickelt sich eine farbenreich emotionsgeladene wie spannend lebendige Interpretation dieses bekannten Musikstückes und lässt neue Einblicke erleben.  Mit einem kurzen volksliedhaften Stück an der Geige und von Klaus Mäkelä selbst am Cello im Stehen gezupft bedanken sich die beiden Künstler beim begeisterten Applaus des Publikums.

Dmitri Schostakowitsch kämpfte oder besser quälte sich um Anerkennung und Gunst der politischen Machthaber ohne sich künstlerisch zu verbiegen. So sind seine Werke vielfältig, technisch raffiniert und kompositorisch ausgefeilt. In den Klangfarben dringt russische Melancholie durch, Dramatik entsteht in der Rhythmik. In seiner Symphonie Nr 5 d moll op 47 lässt sich dies alles in großer Instrumentierung erleben. Wiederum feilt Klaus Mäkelä am Pult an den mannigfaltigen Verschachtelungen mit Akribie und Intensität. So entsteht eine intensive Klangwelt mit expressiven Durchführungen. Der junge Finne hält einen intensiven Spannungsbogen und formt gemeinsam mit den engagierten Musikern ein Feuerwerk von musikalischen Eindrücken.

Das Publikum bricht in Jubel aus.

Dr. Helmut Pitsch

 

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