Der Vendome Preis wurde 2000 von dem Kulturmäzen Valery Gregory ins Leben gerufen. Nach dem Studium der Kunstgeschichte arbeitete der Schweizer, russischer Abstimmung als Journalist und gründete das Verlagshaus Vendome Press, welches sich auf Belletristik, Kunst und Architektur spezialisierte. Ziel des Klavierwettbewerbs ist es hervorragenden Talenten eine internationale Plattform für den Aufbau ihrer Karriere zu bieten.
Seit 2017 findet der Wettbewerb in Zusammenarbeit mit dem Verbier Festival statt, das Semi- und Finale sind Teil des Festivalprogramms. Aus den zwölf Finalisten werden im Semifinale die drei Finalisten gekürt. Der Lette Daumants Liepins errang mit einer ausdrucksvollen, sehr reifen Interpretation des ersten Klavierkonzerts e moll von Frederic Chopin und ausgewählten Solostücken von Domenico Scarlatti und Serge Rachmaninoff klar den ersten Platz. Beeindruckend ist seine technische Sicherheit. Seine souveräne Anschlagskraft und Geschwindigkeit kostet er in den Trillern aus, welche bei der Sonate Scarlattis mit Freude und Empathie ausgekostet werden. Elegische Kraft in der Gestaltung langgezogener Anschläge schmückt er bei Chopin und Rachmaninoff aus. Die Reaktion des Publikums wählte ihn klar zu ihrem Favoriten.
Aber auch der Zweitplazierte Dmytro Choni aus der Ukraine konnte mit seiner Interpretation des zweiten Klavierkonzertes f -moll von Frederic Chopin, aber insbesondere in seinen Solostücken von György Ligeti und Louis Gruenberg überzeugen. Die Mischung aus Jazz, klassischer und expressionistischer Musik bis zur Polyphonie meistert er mit seiner Begabung, schwungvoll und leicht zu bleiben, auch wenn die technischen Anforderungen auf höchstem Niveau sind. Dritter wurde Sae Yoon Chon mit einer pathetischen Interpretation von Mozarts Klavierkonzert Nr. 14 in b - moll op. 449. Als Solostücke wählte er Werke von Johannes Brahms und Henri Dutilleux.
Dr. Helmut Pitsch
24. Juli 2019 | Drucken
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