Young Directors Award der Nachwuchs setzt Zeichen

Xl_a245ec18-7946-459c-b355-5242136d48a4 © Salzburger Festspiele

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Herbert von Karajan Young Directors Award Festspiele Salzburg 2021

Der Nachwuchs spielt bei den Salzburger Festspielen eine große Rolle. Die Festspiele stellen sich der Aufgabe junges Publikum zu gewinnen wie jungen Künstlern eine Plattform für Ihren Karrierestart zu geben. 2010 wurde unter der Unterstützung von Nestle der Young Directors Award gemeinsam mit den Festspielen ins Leben gerufen. Nun hat der Schweizer Uhrenhersteller Rolex die finanzielle Unterstützung des mit einem Preisgeld von € 15.000 dotierten Wettbewerbs übernommen. Das Eliette und Herbert von Karajan Institut hat sich der Initiative angeschlossen und der Preis wurde in Herbert von Karajan Young Conductors Award umbenannt. Unter dem Vorsitz des Dirigenten Manfred Honeck wählte die Jury bereits 2020 aus 250 Anmeldungen acht Semifinalisten aus. Bewerben dürfen sich junge Talente zwischen 21 und 35 Jahren. Pandemiebedingt wurde das Finale in das Jahr 2021 verlegt. Nunmehr findet das Finale im Rahmen der Salzburger Festspiele mit drei Finalisten statt. Als Solisten der drei Konzerte nehmen Mitglieder des Young Singer Projects der Salzburger Festspiele teil.

Den Anfang macht der junge Schweizer Jonas Ehrler geboren 1992. Er studierte an der Züricher Hochschule der Künste und hat bereits breite Erfahrung im Symphonischen als auch Bereich der Oper. Für dieses Konzert hat er sich einen interessanten Programmmix zusammengestellt, dessen vier Stücke durchgängig einen Bezug zum Barock haben. Joseph Haydns Oper "L’isola disabitata" basiert auf einem barocken Libretto. Die Ouvertüre scheint die Handlung in symphonischen Bildern zu erzählen. Der Schweizer versucht hier viel Schwung und Lebendigkeit aufzubauen und zu halten. Details in den Instrumentenstimmen hebt er heraus.

Wolfgang Amadeus Mozarts Konzertarie "Mia speranza adorato!" geht auch auf einen barocken Text zurück, den die Sopranistin Liubov Medvedeva gestaltet. Die Bravourarie fordert Spitzentöne und Beweglichkeit in Läufen und tonalen Wendungen. Die Russin agiert selbstbewusst mit eindrucksvoller stimmlicher Präsenz und Kraft, die Spitzentöne rundet sie ab. Ihr hoher Sopran zeigt ein warmes Timbre. Jonas Ehrler zeigt eine ruhige sehr weiche Mozartinterpretatopn in der Begleitung ohne reißerisches Tempo.

Thierry Escaich ist ein 1965 geborener Komponist und Organist. Für seine Baroque Songs for Orchester hat er auf Chorale von Johann Sebastian Bach zurück gegriffen. Das dreisätzige Werk ist ein munteres Mix von klassischer Symphonik, Barock und Elementen des Jazz. Die Rhythmik ist ausgefeilt und facettenreich. Der junge Dirigent wächst mit dem Orchester zusammen, führt und ermuntert die einzelnen Solisten.

Zum Abschluss dirigiert Jonas Ehrler Francis Poulencs Sinfonietta,  Das Werk wurde 1948 in London uraufgeführt und ist ebenso von verschiedenen Stileichtungen geprägt. Streng katholisch und traditionell aufgewachsen, öffnet er sich den zeitgenössischen Strömungen nach dem 1. Weltkrieg wie Expressionismus und Impressionismus neben der strengen Harmonielehre. All diese Einflüsse verarbeitet er mit Leichtigkeit und mitreißender Rhythmik, die das Orchester der Camerata Salzburg bestens umzusetzen weiß.

Die dargebotene Leistung wird mit großer Begeisterung aufgenommen und gibt Zeugnis vom hohen Niveau des Wettbewerbs.

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