Kolumnen zu folgendem Giuseppe Verdi

Die Melancholie im Alter - Falstaff an der Wiener Staatsoper

Helmut Pitsch

Mit einer Commedia lirica nach der Vorlage seines verehrten Shakespeare beendete Giuseppe Verdi sein umfangreiches Opernwerk. Lange Zeit pausierte der Meister bevor er im hohen Alter seine beiden Meisterwerke, Otello und Falstaff, schuf. Mit dem jungen Dichter, Librettisten und selbst Komponist, Arrigo Boito fand er einen genialen Partner, ähnlich dem Zweigestirn Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal. Die Vorlage der Geschichte um den verarmten Ritter Falstaff, seine Eitelkeit und...


Verdis "Nabucco" in Triest: Beeindruckende Chöre in statischen...

Helmut Christian Mayer

Nur von kleinen Kerzen beleuchtet, die sie in ihren Händen halten, steht der weißgewandete Chor eng zusammengedrängt zwischen bedrohlichen bunkerartigen Betonwänden weit hinten und singt, langsam nach vorne schreitend: „Va, pensiero…“ („Flieg, Gedanke“). Es ist ein starkes Bild aus Giuseppe Verdis „Nabucco“ am Teatro Verdi in Triest, welches uns Regisseur Andrea Cigni und Bühnenbildner Emanuele Sinisi bei diesem...


Simon Boccanegra in Innsbruck Sänger retten missglückte Regie

Helmut Pitsch

Nahezu 25 Jahre arbeitete Giuseppe Verdi an dieser Oper und schuf zwei komplette Fassungen dieses Dramas um Macht, Gier, Hass und Liebe, mit starker politischer Aussage. Die Handlung hat ihre Kanten und ist düster, welches die Akzeptanz beim Publikum erschwerte. Musikalisch steht es ganz nah an den beiden Spätwerken Falstaff und Otello. Deren Librettist Arrigo Boito hat auch wesentlich an der späten Fassung von Simon Boccanegra mitgearbeitet. Wenig Auseinandersetzung mit der Handlung...


Otello Nationaltheater München- Psychokrimi um einen Außenseiter

Helmut Pitsch

Dunkel und kühl liegt die Bühne vor den Augen der Zuschauer, sobald sich der Vorhang hebt. Im Hintergrund öffnet sich der Blick ins makellos hell weiße Zimmer Desdemonas, die ihren Gatten im Wechselbad der Gefühle erwartet. Gezeichnet von dem Kriegserlebnis kehrt der Held schleichend in ihr Zimmer zurück. Das Volk feiert ihn im dunklen Vordergrund, ohne ihn zu Gesicht zu bekommen. Kein strahlender Held sondern ein grübelnder, in sich Gekehrter steht da...


München Nationaltheater Il Trovatore russische Eleganz und ame...

Helmut Pitsch

Die monumentale Inszenierung von Olivier Py aus dem Jahr 2013 fordert den Betrachter. Das Schicksal kommt hier wahrhaft unter die Räder. Der Franzose bringt jedes Detail dieser komplexen Geschichte samt der Vorgeschichte auf die Bühne. Immer wieder taucht die alte Hexe auf, die all das Unglück verursacht hat. Verstohlen schleicht sie im dunklen langen Kleid mit rotem Strick um den Hals herum und mischt sich unter die Handelnden. Auch die Darstellung ihrer Verbrennung am...


Verdis "Nabucco" in Maribor/Slowenien: Bildmächtig ästhetische...

Helmut Christian Mayer

Voll Sehnsucht nach Freiheit und Frieden ist jene sehnsüchtige, innige Melodie, die zum Ohrwurm wurde: „Va, pensiero..“ („Flieg, Gedanke) Der Chor der hebräischen Gefangenen aus Giuseppe Verdis „Nabucco“ avancierte binnen kurzem zur heimlichen Nationalhymne aller italienischen Patrioten gegen die Fremdherrschaft und wurde von einer vieltausendköpfigen Menge unter Leitung von Arturo Toscanini auch 1901 beim Begräbnis des Komponisten...