Allgemeine Informationen
- Titel der Produktion:Animal Farm - Wiener Staatsoper (2024)
- Jahr der Kreation:23.03.2023
- Werk - Komponist:Animal Farm - Alexander Raskatov
- Opernhaus aktualisiert:Wiener Staatsoper.
Beschreibung
Neuproduktion.
Das Publikum wird die Uraufführung einer Oper erleben, die auf Orwells Klassiker der Dystopie eines gescheiterten Befreiungskampfes basiert. Die Tiere auf einer heruntergekommenen Farm rebellieren gegen ihre tyrannischen Besitzer, geraten aber bald unter die Herrschaft eines neuen Anführers aus ihren eigenen Reihen. „Alle Tiere sind gleich, aber einige sind gleicher als andere.“ Die ersten beiden Übersetzungen erschienen auf Ukrainisch und Polnisch im Jahr 1947, dem Erscheinungsjahr des Romans, einer Parabel auf die Perversion der Russischen Revolution unter Stalins Diktatur.
Natürlich mussten sie in Westeuropa erscheinen. Doch es war lange Zeit keineswegs sicher, dass man das englische Original in westlichen Buchhandlungen finden würde, was dem Manuskript auf passiven Widerstand stieß. Wie Orwell im Vorwort zur ukrainischen Ausgabe feststellte, zielte seine Satire nicht in erster Linie auf die Sowjetunion, die er nur aus Zeitschriften und Büchern kannte, sondern auf westliche Illusionen über das sozialistische Wunderland im Osten. Diese Illusionen implizierten die Notwendigkeit, die totalitären Auswüchse des Regimes, von den Schauprozessen und Deportationen über die Völkermorde und die Hungersnot bis hin zu den Gulags, aktiv zu unterdrücken und zu leugnen.
Im »postfaktischen« Zeitalter des Populismus bleibt die Grundfrage des Buches im Westen weiterhin akut. Wie können populäre Führer die mitreißende Rhetorik von Freiheit und Sicherheit nutzen und gleichzeitig rücksichtslose Macht und Eigeninteressen durchsetzen?
Regisseur Damiano Michieletto hatte schon lange den Wunsch, „Farm der Tiere“ auf die Opernbühne zu bringen. »Die Geschichte ist einfach, eine Art Märchen, das, wenn man es genauer betrachtet, wichtige Themen wie Macht, Unterdrückung und Propaganda differenziert behandelt. Die Geschichte ist schrecklich, hat aber auch komische Elemente. Und es ermöglicht einem nicht nur viele Solorollen, sondern auch einen Chor“, bemerkt Michieletto. In Alexander Raskatow fand er den idealen Partner.
Raskatov arbeitete eng mit dem erfahrenen Librettisten und Dramaturgen Ian Burton zusammen. Es war ihm wichtig, Orwells Außensicht auf das Sowjetimperium mit Innensichten zu verbinden, indem er Originalzitate von Stalin, Trotzki und Geheimdienstchef Beria sowie Berias sexuelle Gewalttaten einbezog. Raskatov kürzte und verdichtete den Text und drängte darauf, die Erzählung so weit wie möglich in anschaulichen Situationen fortzusetzen. Für seine Vertonung entwickelte er einen „Skalpellstil“, wie er es nennt, der das Geschehen scharf und kontrastreich konturiert. Raskatov nutzt auch musikalische Bezüge zur Geschichte seiner Heimat. Die Partitur enthält nicht weniger als 21 Solorollen, die das gesamte Spektrum des menschlichen Stimmumfangs abdecken und von denen jede ein charakteristisches individuelles Profil aufweist.
Regisseur Michialetto spielt die Geschichte in einem Schlachthof und nicht auf einem Bauernhof. »Die Charaktere warten hier darauf, abgeschlachtet zu werden. Sie sind in Käfigen eingesperrt und träumen von Freiheit. Ein Tier zu sein bedeutet hier, ein Sklave, Fleisch, ein Objekt in den Händen von Menschen zu sein.« Michielettos Weltpremierenproduktion entstand als Koproduktion mehrerer Auftragshäuser. Die Premiere fand am 4. März 2023 in Amsterdam statt; die Wiener Erstaufführung folgt am 28. Februar 2024.
Weitere informationen finden sie auf der offiziellen Webseite der Opernhaus.
Spielplan
Mittwoch, 28. Februar 2024, 19:00 Uhr
Samstag, 02. März 2024, 19:00 Uhr
Dienstag, 05. März 2024, 19:00 Uhr
Donnerstag, 07. März 2024, 19:00 Uhr
Sonntag, 10. März 2024, 19:00 Uhr
Besetzung
Karl Laquit
Artem Krutko
Holly Flack
Aurora Marthens
Figuren im Stück
Regisseur
Dirigent
Old Major
Napoleon
Snowball
Squealer
Boxer
Benjamin/Young Actress
Minimus
Clover
Muriel
Blacky
Mollie
Mr. Jones
Ms. Jones
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