Deutsche Oper Berlin Premieren in der Saison 2023/24

Xl_dob_004__002__copyright_leo_seidel © Leo Seidel

 

Premieren und Programmschwerpunkte in der Saison 2023/24
 

 

 

wir freuen uns, als erste Premiere der Saison für den 30. September 2023 eine neue Arbeit von Pınar Karabulut ankündigen zu können, und zwar wird sie Puccinis IL TRITTICO zusammen mit Generalmusikdirektor Sir Donald Runnicles auf die Bühne bringen. Nach dem Sensationserfolg ihrer Inszenierung von GREEK auf dem Parkdeck darf man auf Karabuluts erste Arbeit auf der großen Bühne gespannt sein. Sie kann dabei auf so herausragende Solist*innen wieMisha Kiria, Jonathan Tetelman, Carmen Giannattasio, Mané Galoyan, Violeta Urmana und Andrei Danilov setzen.
 
Ein weiteres weibliches Team, das ganz neu auf der großen Bühne ist, besteht aus den Regisseurinnen Franziska Kronfoth und Julia Lwowski sowie der Bühnenbildnerin Yassu Yarbara (gemeinsam: Kollektiv „Hauen und Stechen“), die zusammen mit Dirigent Daniel Carter John Adams’ NIXON IN CHINA zur Aufführung bringen. Dieses Werk der amerikanischen Minimal Music aus dem Jahr 1987 ist eine der raren Opern, die Weltpolitik verhandeln, und gerade aktueller denn je – dringend Zeit also, dass diese erstmals szenisch in Berlin gezeigt wird. Premiere ist am 22. Juni 2024.
 
Der Schwerpunkt auf zeitgenössischer Oper, den Dietmar Schwarz während seiner Intendanz konsequent verfolgt, wird fortgesetzt mit George Benjamins WRITTEN ON SKIN, deren Uraufführungsinszenierung von Katie Mitchell (2012, Festival d’Aix-en-Provence) am 27. Januar 2024 Berliner Premiere feiert. Unter der musikalischen Leitung von Marc Albrecht singen u. a. der gefeierte Countertenor Aryeh Nussbaum Cohen, die Sopranistin Georgia Jarman und Mezzosopranistin Irene Roberts. Die ursprünglich für diesen Zeitraum geplante Uraufführung eines neuen Werks von Aribert Reimann wird auf die Saison 2024/25 verschoben.
 
Der mit ARABELLA begonnene Richard-Strauss-Zyklus von Generalmusikdirektor Sir Donald Runnicles und Regisseur Tobias Kratzer wird am 25. April 2024 mit INTERMEZZO fortgesetzt. Kratzer skizziert das Beziehungsmodell darin wie folgt: „Die Oper schwankt zwischen Schnitzler’scher ‚Traumnovelle’ und einem autofiktionalen Realitätsprotokoll“ und macht neugierig auf seine Sicht des Strauss’schen Ehelebens, das von Thomas Johannes Mayer als Hofkapellmeister Robert Storch und Maria Bengtsson als Christine verkörpert wird.
 
Tschaikowskijs PIQUE DAMEin der Inszenierung von Graham Vick sollte im Mai 2020 Premiere an der Deutschen Oper Berlin feiern. Dann herrschte Corona bedingter Lockdown und die Produktion musste verschoben werden. Bühne und Kostüme für seine geplante Inszenierung waren weitgehend
fertiggestellt, tragischerweise verstarb Graham Vick im Juli 2021 an einer Covid-Infektion, so dass nun der junge, mit Vick befreundete Regisseur Sam Brown das Werk mit Martin Muehle als Hermann und Sondra Radvanovsky als Lisa auf die Bühne bringen wird. Premiere ist am 9. März 2024, die musikalische Leitung hat Sebastian Weigle.
 
Donizettis ANNA BOLENA steht und fällt mit den Belcanto-Virtuosinnen und -Virtuosen, die die Protagonist*innen des britischen Königsdramas verkörpern. Es ist eine gute Tradition der Deutschen Oper Berlin, dass sie ein junges Ensemble hat, Talente entdeckt und fördert und sie in prominenten Partien präsentiert. Sowohl Federica Lombardi (Anna Bolena) als auch Vasilia Berzhanskaya (Giovanna) waren Stipendiatinnen am Haus, bevor sie nun als Freischaffende an den internationalen Spitzenhäusern gastieren. Wir freuen uns auf ihre Rückkehr an die Bismarckstraße, zusammen mit Riccardo Fassi (Enrico) und René Barbera (Lord Percy) – und natürlich dem hoch geschätzten 1. Gastdirigenten des Hauses, Enrique Mazzola. Zusammen mit David Alden hat er dieses Werk für das Opernhaus Zürich auf die Bühne gebracht, ab 15. Dezember 2023 ist es in Berlin zu sehen.
 
Die Saison in der Tischlerei beginnt am 27. September mit einer Koproduktion des Künstlerduos Gamut Inc und des Rias Kammerchors: ZEROTH LAW – DAS NULLTE GESETZ. Es geht um die Frage nach einem möglichen Zusammenleben von Mensch und Maschine, menschliche Stimmen treffen dabei auf die Maschinenmusik des legendären Roboterorchesters der Stichting Logos Gent.
Die Uraufführung des dokumentarischen Musiktheaters BETA von Christiane Mudra am 17. Februar 2024 beleuchtet die Potenziale digitaler Tools, aber auch die Risiken, die etwa von intransparenten Datensätzen und den wirtschaftlichen Interessen der Tech-Giganten ausgehen. Darya Maminova verwebt in ihren Kompositionen kunstvoll Genres, mischt Live-Sound mit komplexer Elektronik und spielt mit den Grenzen unserer Wahrnehmung analog und digital erzeugter Musik.
Dass wir in der Saison 2023/24 unsere nunmehr 5. Koproduktion mit der Münchener Biennale feiern können, freut uns sehr: am 21. Juni 2024 wird deren Berliner Premiere in der Tischlerei stattfinden.
  


 

 

 
 
| Drucken

Mehr

Kommentare

Loading