Anna Netrebko und Yusif Eyvazov wurden beim Ljubljana Festival umjubelt

Xl_netrebko-eyvazov-laibach-8-21-1 © Helmut Christian Mayer

Prächtig waren ihre beiden edlen Roben. Prächtig war auch ihre Laune, denn man merkte, wie ihr das Konzert Freude bereitete, sie gestaltete ihre Rollen auch optisch und wartete auch mit der einen oder anderen Tanzeinlage auf. Und prächtig war natürlich wieder ihr Gesang: Anna Netrebko begeisterte mit ihrem Gatten Yusif Eyvazov beim Ljubljana Festival in der slowenischen Hauptstadt, im Cankar Center, wohin man das ursprünglich am Kongress Platz geplante Konzert wegen Schlechtwetters verlegt hatte.

Von zartesten, innigen Tönen bis zu leidenschaftlichen Ausbrüchen reicht die reiche Palette ihrer Ausdrucksmöglichkeiten. Zudem erlebte man ein mannigfaltiges Farbspektrum, wunderbare Legatokultur, funkelnde Höhen und edle Eleganz ihres dunklen, samtigen Soprans.  Saftig startete sie mit der großen Arie der Turandot „In questa reggia“ aus der gleichnamigen Oper von Giacomo Puccini, die sie gerade eben in der Arena di Verona gesungen hatte.  Beschwingt erklang “Stridono lassu”, Nedda’s Arie aus „I Pagliacci“ von Ruggero Leoncavallo.  Sie faszinierte auch bei der sogenannten leichten Muse mit der Auftrittsarie der Silva Varescu „Heia, heia in den Bergen ist mein Heimatland” aus Emmerich Kálmáns „Csárdásfürstin“

Mit seinem riesengroßen und höhensicheren Tenor beeindruckte ihr Gatte Yusif Eyvazov. Neben dem Gassenhauer „La donna è mobile“ aus Verdis „Rigoletto“ sang er auch Un dì all’azzurro spazio“ aus Umberto Giordanos „Andrea Chenier“sowie die berühmte Arie des Canio„Vesti la giubba“” aus „I Pagliacci“. Auch der Ohrwurm „Granada“ von Augustín Lara durfte nicht fehlen.

Das temperamentvolle Powerpaar berührte gemeinsam ungemein bei den Liebesduetten “Gia nella notte densa“ aus Giuseppe Verdis „Otello“sowie zum Finale„O soave fanciulla“ aus Puccinis „La Bohème“.

„Caruso“ von Lucio Dalla und „Brindisi“ aus Verdis „La Traviata“ waren die umjubelten Zugaben.

Die RTV Slovenjia Symphonie Orchester unter Michelangelo Mazza begleitete an ihren Lippen hängend und viel Freiraum zulassend. Zudem konnten die Musiker bei den Intermezzi aus „I Pagliacci“, sowie aus der Zarzuela-Rarität des Spaniers Jerónimo Giménez „La boda de Luis Alonso“ ihre hohe Klasse ausspielen!

Stehende Ovationen!

Dr. Helmut Christian Mayer

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