Er ist ein ungemein vielseitiger Sänger, mit einem Repertoire von der Klassik bis zur zeitgenössischen Musik: Antoin Herrera-Lopez Kessel, der gerade am Stadttheater Klagenfurt den „Berufskiller“ Sparafucile in Giuseppe Verdis „Rigoletto“ erfolgreich singt. Zudem widmet sich der aus Kuba stammende Bassbariton besonders der Musik seines Heimatlandes und nimmt immer wieder kubanische Komponisten in sein Programm auf.
Von all dem konnte man sich jetzt bei einem Liederabend im wunderbaren Freskensaal des altehrwürdigen Stiftes zu Viktring, einem ehemaligen herrlichen Kloster der Zistersienser, in Klagenfurt, Kärnten, veranstaltet vom Klangforum Carinthia, überzeugen: Neben Franz Liszt „Drei Sonetten von Petrarca“ konnte man sich an Jaques Iberts „Chansons de Don Quichote“ erfreuen, mit dem besonders gelungen interpretierten, rhythmischen „Chanson de Dulcinée“.
Nach Johannes Brahms „Von ewiger Liebe“, das etwas textverständlicher hätte sein können, wurde es dann rein „Kubanisch“, was ihm naturgemäß ganz besonders lag: Manuel Jimenez „Plenilunio“ (Vollmond) wie auch „Estío“ (Sommer) und „El telar de la abuela“ (Omas Webstuhl) von Eduardo Sanchéz de Fuentes hießen die melodiös einnehmenden, teils folkloristischen Nummern.
Alle Lieder wurden von ihm mit reichen, zwischen sanften Piani und kraftvollen Attacken angesiedelten, stimmlichen Schattierungen seines Bassbaritons gefühlvoll bzw. stimmkräftig wiedergegeben.
Abgesehen von etwas zu temperamentvoller und zu lauter Begleitung beim Lied von Brahms, erwies sich Erwin Kropfitsch als idealer Begleiter am Klavier.
Für den reichen Applaus des Publikums bedankte man sich mit zwei Wiederholungen aus dem Programm!
Dr. Helmut Christian Mayer
01. Mai 2022 | Drucken
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