Hand in Hand standen sie gleich nach der Begrüßung durch Intendanz und Politik (darunter der Landeshauptmann von Kärnten, der Bürgermeister der Stadt Klagenfurt etc.) auf der Bühne: Die russische Pianistin Tatiana Vassilieva und die ukrainische Sängerin Tetyana Prybura neben dem Intendanten Aron Stiehl und führten mit diesem gemeinsam durch den Abend. Ein starkes Zeichen! Beide sind am Stadttheater Klagenfurt neben 172 weiteren Mitarbeitern aus 22 Nationen beschäftigt und trugen auch musikalisch viel zu diesem Benefizkonzert für die Ukraine bei. Dieses wurde vom Land Kärnten, der Stadt Klagenfurt, der Volkshilfe Kärnten und dem Stadttheater Klagenfurt initiiert und organisiert.
Vassilieva, die zudem im Haar ein Band mit den beiden ukrainischen Farben als weiteres Symbol trug, als ausgezeichnete Begleiterin mehrfach am Flügel und Prybura mit sauberem Sopran bei einer „Vocalise“ von Sergej Rachmaninow sowie im Chor des Hauses. Dieser konnte etwa a cappella mit einem „Gebet für die Ukraine“ sowie mit dem Gefangenenchor „Va pensiero“ aus Giuseppe Verdis „Nabucco“, manchmal mit zu großer Phonzahl punkten. Hier und etwa auch beim „Blumenwalzer“ aus dem Ballett &Beduine ;Nussknacker“ von Peter Iljitsch Tschaikowski hörte man auch ein recht klein besetztes, dünn klingendes Kärntner Sinfonieorchester, alle unter der soliden Leitung von Günter Wallner, von dem man sich mehr Impulse erwartet hätte.
Bei den zahlreichen solistischen Auftritten gefielen besonders: Marian Pop mit rumänischen Liedern aus seiner Heimat und dem „Lindenbaum“ von Franz Schubert, Antoin Herrera mit kubanischen Liedern, wobei „Yambambó“ von Eliseo Grenet besonders packte, die blutjunge, wunderbar singende Feridé Damsàz mit einer Arie aus einer ukrainischen Oper, aber auch Taras Kuzmych, der sich mit seinem wohltönenden Bariton selbst auf einer Bandura, einer ukrainischen Lautenzither begleitete. Massimo Giordano gefiel bei Giacomo Puccinis „Nessun dorma“ aus „Turandot“ hauptsächlich mit seinen Spitzentönen. Sonst setzte er leider einige Töne leider zu tief an. Ein Gustostückerl lieferte auch Matthias Walter: Der kaufmännische Direktor des Stadttheaters begleitete gekonnt Míhael Strnisa bei dem Lied „Ihr von morgen“ von Udo Jürgens.
Und zum Schluss erklang noch als weiteres starkes Symbol, die Europahymne, bei dem viele auch im Publikum mitsangen.
Dr. Helmut Christian Mayer
20. April 2022 | Drucken
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