Carinthischer Sommer: Das britische Vokalensemble „Tenebrae“ gewährte einen kleinen Einblick in die Ewigkeit

Xl_tenebrae-cs-villach-7-23 © Helmut Christian Mayer

Ganz ruhig, dann leidenschaftlich in vielfältiger Mehrstimmigkeit und geheimnisvoller Schönheit stiegen die wunderbar intonationsreinen A- cappella Gesänge in den Kirchenraum empor und vereinigten sich zu größtmöglicher Homogenität: „I Saw Eternity“ – auch das Motto des Konzerts - ist eine bewegende Vertonung durch den Schotten Sir James McMillan, dessen Schaffen hauptsächlich geistliche Werke umfasst.  Dieser war von der Beschreibung zweier getrennter Welten, deren eine die unermessliche Weite der Ewigkeit darstellt, einer Vision als großer Ring aus reinem, endlosem Licht des Waliser Dichters Henry Vaughan (aus dem 17. Jahrhundert) fasziniert. 2021 wurde es vom Vokalensemble „Tenebrae“  uraufgeführt, dem es auch gewidmet ist.  

Dieses - in London 2001 gegründet und schon 2014 bei der Trigonale, dem Festival der Alten Musik zu Gast - zählt nicht umsonst zu den weltweit führenden Vokalensembles: Nun konnte man sich davon beim Carinthischen Sommer, dem größten Festival von Kärnten, in der Stadtpfarrkirche St. Jakob in Villach überzeugen, wo die 10 Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Nigel Short, ein Ex-Mitglied  der King’s Singers - auch noch andere Werke von McMillan wie etwa „Miserere“ (aus 2009) oder „Tenebrae Responsorien“ (aus 2006) zum Besten gaben. Umrahmt wurden diese wunderbaren tonalen Gesänge von besinnlichen Motetten von Johann Sebastian Bach, die etwas an Textverständlichkeit litten,„Komm, Jesu, komm“undJesu, meine Freude“ sowie als Gipfel Singet dem Herrn“ einem fröhlichen Jubelgesang:  Zeitlose Klänge von berückender Schönheit ebenfalls klangschön, präzise, intonationsrein und ausdrucksstark interpretiert.

Stehende Ovationen!

Dr. Helmut Christian Mayer

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