Ein hochkarätiger Geiger bei einem Konzert von „Pro Musica Mallnitz“

Xl_k_chl-mallnitz-8-21 © Helmut Christian Mayer

Das dem berühmten Geiger Pablo de Sarasate gewidmete 3. Violinkonzert von Camille Saint-Saens ist ein echtes Konzert für einen Virtuosen. Und als solcher erwies sich einmal mehr Rainer Küchl, der ehemalige erste Konzertmeister der Wiener Philharmoniker und seit vielen Jahren Stammgast beim Mallnitzer Musiksommer, als Solist: Abgesehen von kleinsten Unreinheiten beeindruckte er mit festem Strich, hohen technischen Standards und betörend schönen und farbenreichen Tönen vor allem im tiefsinnigen zweiten Satz.

Das schon letztes Jahr gegründete „Festspielorchester Mallnitz“, ein kleinbesetztes Orchester mit einigen Musikern aus den Reihen des Kärntner Sinfonieorchesters, begleitete ihn unter dem sehr umsichtigen und stets animierenden Dirigenten Janko Kastelic einfühlsam.

Dann folgte ein beliebtes Gustostückerl: Franz Schuberts „Unvollendete“ Symphonie, jetzt mit Rainer Küchl als Konzertmeister: Kleinere unsaubere Einsätze und so manche Blechbläserlastigkeit in der Balance wurden durch große Vitalität, viele Farbmischungen und große Hintergründigkeit wettgemacht.  Dabei wurde auch der Gegensatz zwischen dem düsteren ersten und dem fröhlichen und forschen zweiten Satz wie auch der raunend-geheimnisvolle Erzählton Schuberts ideal herausgearbeitet.

Erst zum Schluss erklang Ludwig van Beethoven „3. Leonoren-Ouvertüre“ packend, nuancenreich und mit zugespitzten Tempi. Es war wieder ein gelungenes Konzert von vielen des Veranstalters „Pro Musica Mallnitz“, der schon viele Jahre hochkarätige Künstler in die kleine Oberkärntner Gemeinde am Fuße der 3.000 Meter hohen, mächtigen Gipfel der Hohen Tauern bringt.

Stehende Ovationen in der fast vollen Pfarrkirche!

Dr. Helmut Christian Mayer

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