Erfolgreiches Eröffnungskonzert der diesjährigen „Wörthersee Classics“ mit dem Pianisten Mikhail Pletnev

Xl_kornienko-pletnev-klagenfurt-6-23 © Helmut Christian Mayer

Kein Geringerer als Gustav Mahler stand am Pult, als Sergej Rachmaninow sein 3. Klavierkonzert bei der Uraufführung 1910 in New York selbst spielte. Der legendäre Pianist Artur Rubinstein bezeichnete es wegen seiner enormen Schwierigkeiten als „Elefantenkonzert“.  Jetzt erlebte das später jubelnde Publikum dieses im Klagenfurter Konzerthaus bei der Eröffnung des diesjährigen „Wörthersee Classics“ mit Mikhail Pletnev, der nicht umsonst zu den ganz Großen der Pianistenzunft zählt: Höchste Sensibilität, völlig uneitle, sich absolut dem Werk unterordnende Interpretation und eine unaufdringliche, perfekte Technik sind die Vorzüge des russischen Pianisten, der auch die technischen Vertracktheiten des Werkes souverän und völlig unspektakulär meisterte: Da radierten die Läufe nur so dahin, da saßen alle Griffe absolut sicher, der Ausdruck war fassettenreich und verinnerlicht.Für den heftigen Applaus bedankte er sich mit zwei Zugaben, nämlich mit Michail Glinkas " Die Lerche" und Moritz Moshkowskys Etude Nr. 6

Reich an dunklen Farben und meist mit der richtigen Balance begleitet wurde er von der Capella Mahleriana unter Alexei Kornienko. Der künstlerische Leiter des Festivals selbst am Pult wusste das vor einem Jahr neugegründete Orchester bei Felix Mendelssohn-Bartholdys „Schottischer“ Symphonie sehr zu animieren. Abgesehen von kleineren Präzisionsmängeln wurden, inspiriert von einer Schottlandreise in die „Highlands, die wechselnden Atmosphären der einzelnen Sätze, die nebelverhangenen, dunklen Stimmungen, die reichen koloristischen Elemente mit folkloristischen Vorbildern im fast zu schnell musizierten zweiten Satz und dem hymnischen A-Dur Thema als finale Apotheose episch erlebbar gemacht.

Für die informative und launige Moderation sorgte der Kulturjournalist Wilhelm Sinkovicz.

Auch hier gab es starken Applaus des begeisterten Publikums!

Dr. Helmut Christian Mayer

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