Fetziger, venezolanischer Auftakt zum „Brassherbst“ in Ossiach.

Xl_venezuela_brass-ossiach-9-22 © Helmut Christian Mayer

Es begann 1975, da gründete der Musiker und Komponist José Antonio Abreu mit acht jungen Musikern ein Jugendorchester, um sie aus der Armut Venezuelas zu befreien: „El Sistema“, ein nationales Netzwerk für Musikschulen, Chöre und Orchester war geboren. Heute sind rund eine Million Jugendliche in diesen Musikschulen, wo ihnen neben Unterkunft und Verpflegung auch die Instrumente zur Verfügung gestellt werden. Die rund 25 jungen Musiker von Venezuela Brass inklusive einer großen Percussion-Gruppe, 2002 vom Dirigenten Thomas Clamor gegründet, kommen alle aus diesem System und spielten jetzt unter ihrem Gründer zur Eröffnung des „Brassherbst“ der Carinthischen Musikakademie in Ossiach in Kärnten im Alban Berg Saal auf.

Und sie begannen gleich mit einer Zugabe: „I Got Rhythm“ von George Gershwin, wie Thomas Clamor mitteilte und das auch am Ende als tatsächliche Zugabe wiederholt wurde.  Der deutsche Dirigent fungierte auch den ganzen Abend als höchst informativer Moderator und erzählte viel über „El Sistema“. Dabei und den ganzen Abend wurde nicht nur mit sichtbarer Begeisterung mit strahlenden aber auch fetten Bläserklängen mitreißend musiziert, mit tollen Solisten aus den eigenen Reihen, sondern auch gepfiffen, gesungen, geklatscht und auf der Bühne herumgewandert. Bei manchen Stücken gab es auch eine regelrechte „Instrumenten-Choreographie“, wobei diese geschwenkt, gehoben und gedreht wurden. Und so erfreute sich ein begeistertes, immer wieder mitklatschendes und zum Finale tanzendes Publikum an fetzigen Nummern etwa wie „Gran Fanfare“ oder „Walking Faster“ von Giancarlo Castro, eigens für dieses Ensemble komponiert. Oder an dem Hit „Tico, Tico“ von Abreu oder an den unwiderstehlichen Symphonic Dances aus der „West Side Story“ von Leonard Bernstein.

Stehende Ovationen und mehrere Zugaben!

Dr. Helmut Christian Mayer

 

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