Graz: Das Recreation Orchester versprühte mit Werken der „Wiener Klassik“ viel gute Laune

Xl_krivenko-fuchs-recreation-graz-1-23 © Helmut Christian Mayer

„Welche Wonne, welche Lust“: Es ist eindeutig Blondchens Arie aus der „Entführung“, die Wolfgang Amadeus Mozart im Rondo-Finale seines 2. Flötenkonzerts KV 314 vorwegnimmt. Lustvoll und voll guter Laune wurde das Stück auch von Andrei Krivenko im Grazer Stefaniensaal bei einem Konzert der Styriarte musiziert. Der 26-jährige Russe spielte die Neujahrsmusik, eigens für den Jahreswechsel 1777/78 in Mannheim komponiert, mit reinem, klangschönem Ton und hoher Kantabilität, konnte aber auch in den schnellen Passagen, besonders bei den diffizilen Kadenzen seine geradezu atemberaubende Virtuosität voll ausspielen. Lustvoll wurde er dabei vom Grazer Recreation Orchester unter der sehr engagierten und quirligen österreichschen Dirigentin Elisabeth Fuchs mit sehr viel Duftigkeit, Durchsichtigkeit und Esprit begleitet.

Kaum passiert es auch heute noch, dass Werke von den doch recht zahlreichen Komponistinnen aus der Zeit der „Wiener Klassik“ aufgeführt werden. Dabei wurde die aus Wien stammende, heute völlig unbekannte Marianna Martines als erste Komponistin überhaupt sogar in den erlauchten Kreis der „Accademia filarmonica“ in Bologna ausgenommen, zu deren Mitgliedern auch Mozart zählte. Jetzt kam sie mit ihrer einzigen Sinfonie in C-Dur aus 1770 zu Wort. Das unter anderen an Hasse und den frühen Haydn sowie an andere Komponisten erinnernde Werk mit viel wienerischem Charme wurde duftig und stilsicher sowie vor allem im tänzerischen Finale mit prachtvollem Orchestersatz musiziert.Schließlich erklang die von originellen Einfällen nur so strotzende Sinfonie Nr. 67 von Joseph Haydn, die das Publikum immer wieder zum Schmunzeln anregt, mit großem Verve und ansteckender Spielfreude.

Großer Jubel!

Dr. Helmut Christian Mayer

 

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