Graz: Erstklassiges sängerisches Niveau beim Preisträgerkonzert

Xl_tagliavini-graz-4-22-2 © Helmut Christian Mayer

Zum Schluss strahlten alle, vom Publikum heftigst umjubelt, um die Wette: Die Preisträger des nach dem Operntenor Ferruccio Tagliavini benannten 26. Gesangswettbewerbs, der nach zwei jähriger pandemiebedingter Pause wieder an die Grazer Oper zurückgekehrt war, hatten aber auch allen Grund für ihre Freude: Denn aus knapp 120 Kandidaten aus 22 Ländern, wurden nur die Besten von der international hochkarätig besetzten Jury, darunter Opernlegende Fiorenza Cossotto, die auch mit der „Goldenen Note des Belcanto“ (ISO d’Oro) geehrt wurde, ausgewählt. Und um es vorweg zu nehmen, das Niveau war erstklassig und phänomenal hoch, wobei von der Sängerin und den drei Sängern jeweils mehrere Arien gesungen wurden:  Der erst 25-jährige Tenor Anle Gou aus Sichuan/China wurde Vierter und konnte seine phänomenale Höhe, seine perfekten Koloraturen und seinen saubersten Gesang besonders bei einer Arie „Si ritrovarlo io giuro“ aus Gioacchino Rossinis „La Cenerentola“ ausspielen. Es wird wurde auch ihm auch noch vom Juryvorsitzenden Vittorio Terranova der Tenorpreis der Stadt Graz überreicht. Als Dritte faszinierte Josipa Bilic aus Zagreb/Kroatien, zarte 24 Jahr alt. Sie sang die Arie „Je veux vivre“ aus „Romeo et Juliette“ von Charles Gounod, vor allem mit tiefen Emotionen. Der 26-jährige Pete Tripuvanantakul aus Bangkok/Thailand konnte als Zweiter seinen schönen, warmen Bariton besonders bei „O tu Palermo“ aus Giuseppe Verdis „Sizilianischer Vesper“ einsetzen. Sieger wurde der 30-jährige In-Ho Jeong aus Südkorea, der mit seinem mächtigen, nuancenreichen Bass bei „La calunnia“ aus Gioacchino Rossinis „Barbier“ begeisterte.

Rücksichtsvoll und einfühlsam begleitet wurden sie von den Grazer Philharmonikern unter dem umsichtigen Marius Burkert. Das Orchester konnte auch mit den Ouvertüren zu Verdis „Un giorno die regno“ und „L’amico Fritz" von Pietro Mascagni punkten. Die informative Moderation ablag Gernot Rath.

Dr. Helmut Christian Mayer

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