Nicht erst nach dem Ohrwurm „Granada“ war das Publikum begeistert, sondern es tobte schon von Anfang an, denn Juan Diego Flórez war wieder einmal in Bestform und bestens gelaunt. So auch diesmal im seltsamerweise nicht ausverkauften Cankar Center beim Ljubljana Festival.
Mühelos und strahlend war wie immer seine berühmte Höhe! Der peruanische Startenor bewies einmal mehr seine stilistische Gestaltungskraft, seine kultivierte Legatokultur und sang mit reichen Schattierungen an Farben und Dynamik.
Und das alles bei einem bunten Programm von Arien aus bekannten und eher seltener zu hörenden Opern etwa von Vincenzo Bellini („I Capuleti e i Montecchi“), Gaetano Donizetti („Il duca d’Alba“, „Roberto Devereux“), Gioacchino Rossini („Ermione“) oder Giuseppe Verdi („I due Foscari“ und „Luisa Miller“). Nach der Pause folgten dann Schmankerln wie etwa „Salut! demeure chaste et pure” aus Charles Gounods „Faust“ und aus Jacques Offenbachs „Die schöne Helena“.
Im ersten Teil etwas zu spannungsarm wurde er vom Radio Television SlovenijaSymphonie Orchesterunter der ukrainischen Dirigentin Oksana Lyniv sehr aufmerksam begleitet. Und es wurde auch Ouvertüren von Rossinis „Wilhelm Tell“, bei der der Solocellist mit warmen Tönen begeisterte, und Verdis „La Traviata“ sowie der „Sizilianischen Vesper“ wie auch die berührende „Meditation“ aus „Thais“ von Jules Massenet, bei welcher die Konzertmeisterin Jerica Kozole mit ihrem langen Solo glänzen konnte, gekonnt dargeboten!
Eigentlich ist es bei seinen Konzerten schon Tradition, dass er bei den Zugaben zur Gitarre greift und sich bei lateinamerikanischen Liedern selbst begleitet. So auch diesmal, sodass die Zugaben fast 30 Minuten dauerten. Stehende Ovationen des Publikums!
Dr. Helmut Christian Mayer
01. September 2024 | Drucken
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