Klagenfurt: Boris Pinkhasovich als farben- und emotionsreicher Bariton

Xl_pinkhasovich-prinz-kib-6-24 © Helmut Christian Mayer

„Ya vas lyublyu“ (Ich liebe sie). Es ist die leidenschaftliche, verzweifelte Arie des Jeletzki aus Pjotr Iljitsch Tschaikowski „Pique Dame“, die er leidenschaftlich und einnehmend schön sang: Zweifellos ein Höhepunkt des Konzertes von Boris Pinkhasovich bei Klassik im Burghof, einem kleinen aber feinem Festival in der Klagenfurter Innenstadt in Kärnten. Aus dem russischen Fach, in dem er sich auch am wohlsten fühlte, sang der aus St. Petersburg stammende Bariton, der mit seinen 38 Jahren bereits weltweit an den bedeutendsten Opernhäusern, vielfach auch an der Wiener Staatsoper, auftritt, auch noch vom selben Komponisten die Arie des „Eugen Onegin“ sowie Lieder von diesem und Sergej Rachmaninow.

Schmeichelweich, einnehmend schön und wortdeutlich intonierte er die wunderbare Arie „Mein Wähnen, mein Sehnen“ aus Erich Wolfgang Korngolds Oper „Die tote Stadt“ sowie sehr empfindsam die Arie des Wolfram „O du, mein holder Abendstern“ aus Wagners „Tannhäuser“ und dessen fünf „Wesendonck-Lieder“.

Aber dass Pinkhasovich auch im italienischen Fach zu Hause ist, bewies er mit Arien des Germont aus „La Traviata“ und des Rodrigo aus „Don Carlo“ von Giuseppe Verdi.

Wunderbar führte er bei allen seinen Bariton mit seinem warmen Timbre, seinem Facettenreichtum an Farben, Emotionen und Dynamik von feinsten Pianissimi bis zum kraftvollen Forte. Hoch ist seine Phrasierungskunst und mühelos sein Stimmumfang von exponierter Höhe bis zu profunder Tiefe.

Gefühlvoll und virtuos wurde er dabei während der gesamten Matinée von der souveränen und versierten Maria Prinz am Klavier begleitet.

Heftiger Applaus!

Dr. Helmut Christian Mayer

 

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