Ljubljana Festival: Piotr Beczala und Sondra Radvanovsky - Zwei Sänger von Weltformat

Xl_beczala-radanovsky-marciano-laibach-7-23-2 © Helmut Christian Mayer

Zuerst verglich er bei der Romanze „Recondita armonia“ die Schönheit seiner Geliebten mit seinem gemalten Porträt, um dann auch mit der zweiten Paradearie des Cavaradossi „E lucevan le stelle“ die Sterne blitzen zu lassen. Aus Giacomo Puccinis „Tosca“ hörte man auch noch das berühmte „Vissi d’arte“ sowie das große, auch humorvoll gestaltete Duett des ersten Aktes.

Wieder waren zwei Spitzensänger beim Ljubljana Festival zu erleben: Piotr Beczala und Sondra Radvanovsky. Der aus Polen stammende Weltklassetenor betörte mit edlem Timbre, weichem Schmelz und makellos strahlender Höhe sowie herrlicher Legatokultur. Mühelos waren auch alle Spitzentöne, wunderbar die Phrasierung der aus den USA stammenden Sopranistin. Sie versprühte eine enorme Stimmkraft, mit der sie jedoch manchmal allzu sehr auftrumpfte und allerdings zu wenig zurücknahm. Auch Charme, Witz und Energie kamen bei ihrem Gesang nicht zu kurz.

Darüber hinaus begeisterten die beiden etwa auch noch mit Arien und Duetten aus Antonín Dvořák „Rusalka“, etwa der sehr populären „Arie an den Mond“ und jener des Prinzen sowie dem Schlussduett.  Dann folgte noch Arien aus Umberto Giordanos „Andrea Chénier“, und dem hinreißend gesungenen Finalduett, wenn sich beider auf dem Weg zum Schafott befinden.

Die Slowenische Philharmonie unter dem stets animierenden Gianluca Marcianó begleitete mit viel Verve und großer leidenschaftlicher Klangschönheit, leider manchmal auch recht laut. Die Musiker konnte ihre Qualitäten aber auch bei eher selten gespielten Ouvertüren und Intermezzi ausspielen.

Für den auch zwischendurch immer wieder ausbrechenden Jubel und für die finalen, stehenden Ovationen bedankte sich die Ausnahmesänger mit dem Duett „Meine Lippen, sie küssen so heiß“ aus der Operette „Giuditta“ von Franz Lehár.

Dr. Helmut Christian Mayer

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