Ljubljana Festival: Spanische Nacht mit Plácido Domingo und Maria José Siri mit Zarzuelas

Xl_domingo-siri-bernacer-laibach-8-22 © Helmut Christian Mayer

Plácido Domingo ist ein Phänomen: Der gebürtige Spanier feierte bereits seinen 81. Geburtstag, sein 60-jähriges Bühnenjubiläum, und er singt und singt. An die 150 Rollen hat er drauf, Tenorrollen aber auch nach seinem Fachwechsel bereits jede Menge Baritonpartien. Jetzt konnte man den Ausnahmesänger beim Ljubljana Festival im Cankar Center erleben und zwar mit einem Programm, in dem ausschließlich Zarzuelas, spanische Operetten zu erleben waren. Man mag zu Domingo stehen, wie man will, aber seine Bühnenpräsenz ist immer noch ungebrochen. Nur anfänglich etwas kurzatmig sang er mit erstaunlicher stimmlicher Kraft.Auch blitzte in der Mittellage sein immer noch unvergleichliches, dunkles Timbre durch. Aus dem reichen Programm gefiel er besonders bei dem Ohrwurm „No puede ser“ aus der Zarzuela „La tabernera del puerto“ von Pablo Sorozábal.

Ihm zu Seite: Die Sopranistin María José Siri teils mit etwas zu viel Vibrato in der Höhe aber enormer Stimmgewalt. Sie war aber durchaus auch zu lyrischen Tönen fähig. Sie faszinierte etwa mit „Non corté más que una rosa“ von Pablo Sorozábal aus „La del manojo de rosas“. Aus dieser Zarzuela sangen beide neben einigen anderen Duetten jenes der Ascensión und Jaquino „Hace tiempoque vengo al taller“.

Für die nicht immer ideale Begleitung sorgte die Slowenische Philharmonie unter Jordi Bernàcer, denn dieser ließ die Musiker fallweise die Sänger zudeckend im gewaltigen Fortissimo aufdrehen dann aber auch wieder sehr kultiviert musizieren. Besonders zündend geriet der Fandango von „Dona Francisquita“ von Amadeo Vives.

Stehende Ovationen und zwei Zugaben!

Dr. Helmut Christian Mayer

 

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