Salzburg: Das Chamber Orchestra of Europe unter Robin Ticciati und dem Countertenor Iestyn Davies mit viel Klangsinnlichkeit

Xl_ticciati_davies_c_wolfgang-lienbacher-chamber_orchestra_europe-salzburg-2-25 © Wolfgang Lienbacher

Er tritt international weltweit in den wichtigsten Opernhäusern und Konzertsälen auf, seine CD-Einspielungen sind mehrfach prämiert. Seltsamerweise kann man Iestyn Davies in unseren Breiten kaum erleben. Jetzt trat der der britische Countertenor erstmalig bei der Salzburger Mozartwoche im ausverkauften Großen Saal des Mozarteums auf. Schon der Eröffnungssong „Eternal Source of Light Divine“ („Ewige Quelle des göttlichen Lichts“…) wurde zum Ereignis! Mit feierlichen, klaren, innigen und weichen Tönen und einem wunderbaren Zwiegespräch mit der fein musizierten Trompete sang Iestyn Davies die „Ode for the Birthday of Queen Anne“ von Georg Friedrich Händel. Aber nicht nur damit, sondern die gesamte Matinee erlebte man ihn mit klangsinnlicher Schönheit, großer Stilsicherheit, sichereren Koloraturen und schwebender Delikatesse und völlig vibratofrei, etwa bei weiteren Arien von Händel, etwa aus „Cesare in Egitto“, „Rodelinda“ oder „Saul“ aber auch von Wolfgang Amadeus Mozarts Jugendwerk „Mitridate, re di Ponte“ etwa mit der Arie des Farnace „Venga pur, minacci e frema“.

Mit soghafter Vitalität, reichen Akzenten, klanglicher Frische, emotionalem Hochdruck, aber auch zarten Lyrismen begleitete ihn das Chamber Orchestra of Europe, das mit exzellenten Solisten in den eignen Reihen aufwarten konnte. unter dem energiegeladenen und viele Impulse gebenden Robin Ticciati. Der ebenfalls international höchst erfolgreiche britische Dirigent, der schon mehrfach bei der Mozartwoche hier in Salzburg zu erleben war, faszinierte mit seinen Musikerinnen und Musikern auch rein instrumental genauso mit zwei Balletteinlagen aus der Oper „Alcina“ sowie der Sinfonia aus „Partenope“ und der Triosonate von Händel, bei der das Publikum vom Dirigenten bei einem Satz zum Mitklatschen animiert wurde.

Zum Finale trafen dann das Orchester den unbeschwerten Tonfall wie auch den strahlend festlich-repräsentativen Charakter der „Haffner“ Symphonie von Mozart, die unter dem britischen Dirigenten eine mitreißende, akzentreiche Interpretation erfuhr mit zugespitzten Tempi im finalen Presto.

Stehende Ovationen!

Dr. Helmut Christian Mayer

 

 

 

 

 

 

 

 

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