Strahlende Themenpracht und Farbenreichtum: Die Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko in Salzburg

Xl_berliner-philharmoniker-salzburg-8-23 © Marco Borelli

Einige werden sich noch daran erinnern: Rund 20 Jahre lang bis etwa Mitte der 1980er Jahre war das Thema des ersten Satzes die Kennmelodie der beliebten Gute-Nacht-Geschichten des ORF „Betthupferl“. Es stammt von Wolfgang Amadeus Mozarts populärer Sonate Nr. 11 A-Dur KV 331. Aus diesem schuf Max Reger seine Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart“ op. 132, was zu seinen bekanntesten und beliebtesten, aber auch letzten Werken gehört. Das Thema durchläuft 8 Variationen und bildet schließlich die Grundlage zur abschließenden Fufe, was jetzt klangschön und farbig wiedergeben wurde.

Höhepunkt des ersten Konzertes der Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko bei den Salzburger Festspielen im ausverkauften Großen Festspielhaus war aber zweifellos „Ein Heldenleben“ von Richard Strauss. In seiner sehr persönlichen, autobiographischen symphonischen Dichtung thematisiert der bayrische Komponist das künstlerische Dasein zwischen energiegeladenen Optimismus, Leben und Fin de Siècle Stimmung. Neben dem Helden selbst kann man darin auch seine Widersacher (die Kritiker), seine Gefährtin (seine Frau Pauline) und Zitate aus allen seinen bisherigen Tondichtungen raushören. Hier passte einfach alles: Der stets animierende Chefdirigent modellierte spannungsgeladen und immer völlig ausgewogen die gewaltige Klangarchitektur, den heroischen Schwung wie auch die strahlende Themenpracht und die herrlichen Farbkombinationen.Petrenko legte ungemeinen Wert auf Feinheiten. Als vortrefflich erwiesen sich auch die vielen Solisten aus den eigenen Reihen, besonders die Konzertmeisterin Vineta Sareika-Völkner,die erste Frau in dieser Stellung bei den Berliner Philharmonikernmit ihrem langen Violinsolo, das die launische Ehefrau des Komponisten Pauline darstellt.

Stehende Ovationen!

Dr. Helmut Christian Mayer

| Drucken

Mehr

Kommentare

Loading