Theater an der Wien: Die Opernsaison 20/21

Xl_roland_geyer_sabine_hauswirth © Sabine Hauswirth

Es sind wirklich keine leichten Zeiten für alle Kulturschaffenden, auch nicht für alle Mitwirkenden des Musiktheaters. Aber Intendant Roland Geyer ist "ein Optimist, der nach vorne blickt". Und so hat er für Saison 20/21 gleich 13 Premieren am Theater an der Wien sowie an der kleineren Dependance, der Wiener Kammeroper geplant.

Falls bis Herbst wieder eine Art Opernnormalität eingezogen ist, eröffnet das Theater an der Wien die Saison mit einer Rarität, die in der Programmtik des Hauses einen hohen Stellenwert haben, denn man will nur wenige Opern zeigen, die auch an der Wiener Staatsoper oder Volksoper zu erleben sind: Ruggero Leoncavallos "Zazà" soll in der Regie von Christof Loy zu sehen sein (16. September). Es folgt George Gershwins "Porgy and Bess" (14. Oktober) in einer Inszenierung von Matthew Wild mit Dirigent Wayne Marshall . Der Kabarettist Alfred Dorfer wagt sich danach mit Wolfgang Amadeus Mozarts "Le Nozze di Figaro" (12. November) an sein Opernregiedebüt, unterstützt von Stefan Gottfried am Dirigentenpult des Concentus Musicus und mit Florian Boesch. Der Bariton, der den Grafen singt, soll als Artist in Residence überhaupt stark präsent sein. Im Folgemonat (14. Dezember) ist die Rückkehr von Robert Carsens überragender Regie von Jean-Phillipe Rameaus "Platée" aus 2014 geplant.

2021 wird mit "Thais", einer Rarität aus der Feder von Jules Massenet, in der Regie Peter Konwitschnys starten (19. Jänner), gefolgt von Gaetano Donizetti selten gespielter Oper "Belisario" (16. Februar) und Sergej Prokofjews "Feurigem Engel" (17. März) in einer Inszenierung von Andrea Breth. Letztere hätte schon dieses Frühjahr spielen sollen, fiel jedoch der Corona-Krise zum Opfer. Für den 16.o April ist Händels Oratorium "Saul" angesetzt - eine Regiearbeit von Claus Guth, die ebenfalls schon am Haus zu sehen war, mit den Sängern wie Anna Prohaska und Florian Boesch. Den Abschluss bildet eine getanzte Fassung von Beethovens Neunter Symphonie mit John Neumeiers Hamburg-Ballett (5. Mai).

Die Dependance in der Wiener Kammeroper will vier Premieren präsentieren: Antonio Vivaldis "Bajazet", Pier Francesco Cavallis "Giasone", Gioachino Rossinis "Barbiere di Siviglia" und zuletzt das sogenannte "Tristan Experiment" - eine verkürzte Neufassung der Wagner-Oper und mit dem Opernregie-Debüt des beliebten österreichischen Bass-Stars Günther Groissböck.

Dr. Helmut Christian Mayer

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