Es ist eine Musik voller Optimismus, voller Lebensfreude, voller Licht, die Henry Purcell in seinem kurzen Leben und der junge Georg Friedrich Händel komponiert haben. Deshalb ist deren Musik bei Musikerinnen und Musikern der Alten Musik sehr beliebt. Aus diesem Grund hat die Oboistin Emma Black ein Programm ausdrücklich auf diese Epoche der zwei Komponisten zugeschnitten, wohl auch weil Händel in vielen Sonaten nicht auf die Oboe als Soloinstrument vergessen hat.
Gleich fünf solcher Sonaten erklangen jetzt bei der Trigonale, dem Festival der Alten Musik in Kärnten, in der wunderbaren Stiftskirche St. Georgen am Längsee. Und tatsächlich sind deren Melodien einnehmend schön, vor allem in den langsamen Sätzen. Es kam auch immer wieder zu einem intensiven Zwiegespräch zwischen der Oboe, die Black exzellent spielte, und der Violine, die allerdings von der meist sauber intonierenden Lina Tur Bonet fallweise etwas präsenter zur Geltung hätte kommen können. Unterstützt wurden die beiden bestens von Majella Münz am Cello, von den alten Trigonale Bekannten und Spezialisten Franco Pavan auf der Laute und Guido Morini am Cembalo.
Dazwischen erklangen mehrere Arien von Purcell, von denen besonders „Sweeter Than Roses“ oder „O Let Me Weep“ aus der Oper „The Fairy Queen“ wie auch „An Evening Hym“ besonders gefielen. Nur anfänglich noch etwas unsicher, speziell bei den diffizilen Koloraturen, lieh Maria Ladurner diesen ihren hellen Sopran mit viel Ausdruck. Mit Humor sang die junge Sängerin aus Tirol stammend auch „Mad Bess“ und als Zugabe für den reichen Applaus und die stehenden Ovationen noch eine Arie aus der Oper „The Indian Queen“.
Dr.Helmut Christian Mayer
04. September 2023 | Drucken
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