Villach: Das RSO Wien begeistert mit unterhaltsamen mächtigen Klänge zum Finale

Xl_marshall-rso-wien.cs-villach-8-24 © Helmut Christian Mayer

Das war ein gewaltiger Andrang: Das Villacher Congress Center schien förmlich aus allen Nähten zu platzen. Denn die Nachfrage war so stark, dass man zum eigentlichen Abschlusskonzert des Carinthischen Sommers, des sommerlichen Kärntner Festivals, noch eine Matinee für nächsten Tag einschob, die aber auch gleich ausverkauft war.

Das war ja auch auf Grund des populären Programms nicht verwunderlich: Immerhin waren Hits von George Gershwin sowie Filmmusik von John Williams angesagt Die populäre „Rhapsodie in Blue“, die ihren 100. Geburtstag heuer feiert und bei welcher der damals erst 24-jährige Komponist selbst den Klavierpart spielte, erklang gleich zu Beginn. Wayne Marschall dirigierte sie vom Klavier aus. Der gebürtige Brite zeigte bei diesem anspruchsvollen Stück sein großes „Feeling“ für die vielen Jazzelemente gemischt mit traditioneller Klassik und spielte es technisch sehr ausgereift und virtuos, zusätzlich brillierte er mit gleich zwei etwas langen Improvisationen.

Schon hier zeigte das ORF Radio-Symphonieorchester Wien, das heurige Festivalorchester, ebenfalls viel Jazzfeeling und musizierte mit hinreißendem Rhythmus. Auch mitreißend und fetzig erlebte man dannGershwins An American in Paris“, die autobiographischen Eindrücke einer Europareise 1928 mit Taxihupen, authentischer Tanzsaalmusik kombiniert mit Jazz- und Blueselementen aber auch einer Charleston Melodie.

Im zweiten Teil kamen dann die Fans von Filmmusik auf ihre Kosten, ausschließlich von John Williams, der als erfolgreichster Schöpfer über Jahrzehnte unwiderstehliche Filmmusik für Blockbuster schuf. Und so erlebte man viele Soundtracks: Da konnte man neben vielen weiteren vor dem inneren Auge „E.T.“ förmlich durch die Lüfte fliegen sehen, da näherte sich ungemein bedrohlich und nervenzerreißend zuerst in den tiefen Streichern, dann im vollen Orchester der riesige „Weiße Hai“ dem schwimmenden Opfer. Da erlebte man die glitzernde und zauberhafte Musik aus „Harry Potter“, die wehmütigen Klänge aus „Schindlers Liste“, bei der die Konzertmeisterin Lucja Madziar als Solistin glänzte, und den effektvollen, martialischen Sound aus „Star Wars“.

Alles vom Orchester unter dem präzisen Dirigenten mit großem Verve und reichen Facetten mitreißend musiziert.

Für die stehenden Ovationen gab es noch zwei ebenfalls umjubelte Zugaben, darunter das Hauptthema aus „Pirates of Carribean“.


Dr. Helmut Christian Mayer

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