Wien: Jonas Kaufmann begeisterte im Konzerthaus mit seinem Weihnachtskonzert

Xl_kaufmann-weihnachten-wien-12-21 © Sony Classical-Gregor Hohenberg

Und das Beste kam zum Schluss! Denn zum Ende des offiziellen Programms intonierte Jonas Kaufmann Adolphe Adams „Cantique de Noel“ mit betörenden Piani sowie berührender Zärtlichkeit und wurde auch wunderbar zurückhaltend und klangschön von der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter Jochen Rieder begleitet. Ansonsten ließ es der deutsche Dirigent, bei den an sich gut spielenden Musikern jedoch fallweise an Raffinement, Feinschliff sowie an Balance fehlen, dafür nicht an Lautstärke, speziell beim Blech. Vielleicht war dies auch ein Grund, warum Kaufmann verstärkt mit einem Mikro sang. Dies ließ sich auch bei den rein instrumentalen Stücken wie bei der Ouvertüre aus Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ sowie bei Peter Iljitsch Tschaikowskys „Blumenwalzer“ aus dem Ballett „Nussknacker“ und seinem „Preghiera“ aus der Orchestersuite „Mozartiana“ feststellen.

Aber in erster Linie war das Publikum ja wegen ihm gekommen. Und hier kam im vollen Wiener Konzerthaus jeder auf seine Rechnung. Denn der deutsche Weltklassetenor faszinierte in der Reihe „Great Voices“ den ganzen Abend beim Programm „It’s Christmas“ (dieses ist auch als neue CD erschienen) mit seinem balsamisch weichen, samtigen, unverwechselbaren baritonal klingendem Timbre und reichen Schattierungen.Und all dies erlebte man bei einer bunten Mischung von deutschsprachigen aber auch internationalen Weihnachtsliedern, wie „Alle Jahre wieder“, „Ihr Kinderlein kommet“ und natürlich „das“ Weihnachtslied schlechthin „Stille Nacht“ durfte nicht fehlen. Neben „Adeste fideles“ waren neben vielen anderen etwa auch „In The Bleak Midwinter“, „Winter Wonderland“, „Jingle Bells und Irving Berlins Klassiker „White Christmas“ zu hören.

Und am Ende eines wahren Reigens von allein fünf Zugaben, unter anderem mit „O du Fröhliche“ wurde es dann noch ganz puristisch: Da sang Kaufmann, nur von der exzellenten Harfenistin begleitet, ganz sanft „Still, still, still weil‘s Kindlein schlafen will“ und das österreichische Weihnachtslied „Es wird scho glei dumpa“.

Stehende Ovationen!

Dr. Helmut Christian Mayer

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