Kolumnen zu folgendem Charles Gounod

"Faust" am Opernhaus in Maribor: Die Omnipräsenz des Bösen

Helmut Christian Mayer

Mit einer goldenen Krone, selbstherrlich und hocherhobenen Hauptes, mit der Tätowierung einer furchteregenden, großen, schwarzen Schlange auf der blanken Brust und einem bodenlangen, roten Mantel steht Mephisto in der Walpurgisnacht diabolisch zum Fürchten da zwischen Hexen und Dämonen. Und er lässt sich dabei als wahrer König der Finsternis huldigen, während Nebelschwaden und Irrlichter auf der Bühne dreidimensional herumschwirren: Nicht das...


Faust in Wien eine leichte Beute in mittelmäßiger Aufführung

Helmut Pitsch

Faust ist zur Zeit aller Orten, ob Drama oder Oper, Oratorium oder Film. Auch Wien reiht sich ein mit einer Wiederaufnahme der umstrittenen, statisch inhaltslosen Inszenierung von Nicolas Joel. Das Bühnenbild von umfasst drei helle Stellwände auf der sonst leeren Drehbühne. Etwas mehr Szenerie und Spannung kommt in der Kirchenszene mit großer Barockorgel auf, am Pult der Star und Strippenziher des Abends, Erwin Schrott als Mephistofeles mit bewusst ausgelebter lasziver Machohaltung. Das liegt...