Kolumnen zu folgendem Marie Lys

Wien „Kublai Khan“ als krampfhaft modernisierte, vollgestopft...

Helmut Christian Mayer

Es war im Jahre 1787, da stand die Uraufführung der Oper „Cublai, gran kan de‘ Tartari“ von Antonio Salieri am Spielplan der Wiener Hofoper. Darin sollte es um „Kublai Khan“, einem machthungrigen Enkel des berüchtigten Dschingis Khan, und um die Hochzeit seines Sohnes als dessen Nachfolger gehen. Kaum haben nach der Ouvertüre die ersten Takte der Musik begonnen, da stürmt schon der Komponist auf die Bühne und unterbricht die...


Barocke Schäferspiele in Innsbruck

Helmut Pitsch

Festwochen der Alten Musik Innsbruck Georg Philipp Telemann Pastorelle en musique Frühlingsgefühle und Schäferspielchen integriert der Barockkomponist Georg Philipp Telemann mit Geschick und Lässigkeit in seiner Serenata in einem Aufzug. Pastorelle en musique. Zwischen 1713-1716 schuf er dieses Werk in einer wichtigen Schaffensperiode begleitet von Unruhe und privaten Veränderungen. Er trennte sich von seiner deutlich jüngeren Frau, mit der er...


Missbrauch einer zweifelhaften Gnade

Achim Dombrowski

LA CLEMENZA DI TITO (Wolfgang Amadeus Mozart) Livestream der Premiere am 19.02.2021 Grand Théâtre de Genève Wieder eine in Corona-Zeiten gerettete Produktion, zumindest per LiveStream. Mozarts La Clemenza di Tito, mit dem sich die Theaterpraxis seit der Uraufführung 1791 so schwer tut. Das Werk in der späten Schaffensphase des Komponisten bedeutet einen rätselhaften Rückschritt in die Welt der Opera Seria, die in historisierender...


Debussys "Pelléas et Melisande" aus Genf: Ästhetische Bildmacht

Helmut Christian Mayer

Der von Licht umzirkelte, glänzende Ring am Boden ist in Graublau getaucht.  Dahinter glitzert ein kreisförmiger Sternenhimmel. Aus diesem schält sich bald ein riesiges Auge heraus, das immer größer werdend, aus Planeten besteht und immer mehr zum Universum wird. Daraus entstehen  später sogar galaktische Eruptionen. Und immer wieder taucht das große Auge auf. Es scheint die Protagonisten zu beobachten, damit sie nicht von der...


Unbekanntes begeistert das Innsbrucker Publikum - Leonora von ...

Helmut Pitsch

Passend zum Beethoven Jubiläumsjahr präsentieren die Festspiele Alte Musik die Oper Leonora des Zeitgenossen Ferdinando Paer. Dieser umtriebige und erfolgreiche Komponist mit Wurzeln in der österreichischen Monarchie wurde 1771 in Parma geboren, in Neapel, dem Zentrum der italienischen Musik ausgebildet, in Wien zum Kapellmeister und in Dresden zum musikalischen Leiter auf Lebenszeit berufen. Kein geringerer als Napoleon holte den Musiker, der mit der ebenso...