Kolumnen zu folgendem Philippe Jordan

Mahler 8. Symphonie im Wiener Konzerthaus: Imposante, gewaltig...

Helmut Christian Mayer

„Denken Sie sich, dass das Universum zu tönen und zu klingen beginnt”, schrieb Gustav Mahler im Sommer 1906 an Willem Mengelberg. „Es sind nicht mehr menschliche Stimmen, sondern Planeten und Sonnen, welche kreisen.” So charakterisiert der Komponist selbst seine 8. Symphonie. Als „Symphonie der Tausend“ wurde das Werk von einem Veranstalter der Uraufführung 1910 in München etwas reißerisch bezeichnet. Aber die...


Wien: Buhorkane bei Verdis Don Carlo" an der Staatsoper

Helmut Christian Mayer

Kahl, grau, ja ausgesprochen hässlich ist der Einheitsraum. Es gibt Garderobenschränke, allerlei futuristisch anmutende Gerätschaften. Und es gibt nackte, männliche und weibliche Modelle, die mit extra original nachgemachten, sündteuren, historischen Kostümen eingekleidet oder ausgezogen werden. Die eigentlichen Protagonisten, ein angespanntes Wissenschaftsteam, dürfen diese nicht tragen, sondern bewegen sich in heutiger, meist legerer Kluft, ausgenommen...


Faszinierende Rollendebüts in Puccinis „Il trittico“ an der Wi...

Helmut Christian Mayer

„Nun bist du ein Engel im Himmel“:  Mit großer Innigkeit aber auch zu Herzen gehender Verzweiflung singt Elena Stikhina ihren Schmerz heraus, als sie im Kloster vom Tod ihres Kindes erfährt. Und auch sonst singt die Sopranistin bei ihrem Rollendebüt an der Wiener Staatsoper die Titelfigur aus „Suor Angelica“ mit weiter Ausdruckspalette und lyrischer Schönheit. Zuvor ist sie auch noch als wunderbar singende Giorgetta in “Il...


Wien: Das säuselnde und rauschende Meer bei den Wiener Philhar...

Helmut Christian Mayer

„Die Zeit des Flieders und die Zeit der Rosen ist mit unserer Liebe gestorben für immer“: Unterlegt von einem Klangteppich, bei dem nur das Solocello mit einer sanften Kantilene leicht hervorstach, ließ Nicole Car dieses Lied mit ihrem ausdrucksvollen, fein timbrierten Sopran sehnsuchtsvoll ausklingen. Es war der Abschluss des herrlichen „Poem de l’amour et de la mer“ (nach den gleichnamigen, schwärmerischen Gedichten von Maurice Bouchor) das...


Wien: Puccinis "Il trittico" gefällt hauptsächich musikalisch

Helmut Christian Mayer

„Es ist schwer, glücklich zu sein“: Nicht immer als Ganzes, meist Fragmentarisch oft nur mit einem Wort, ist die auf der Bühne prangende Neon-Leuchtschrift zu erkennen. Wieviel braucht der Mensch, um glücklich zu sein? Das ist die essentielle Aussage von „Il trittico“ von Giacomo Puccini, der Neuproduktion an der Wiener Staatsoper, wo das Triptychon zuletzt vor etwa 40 Jahren zu sehen war. Ja, das Werk, das 1918 an der New Yorker Met ohne Beisein des...


Ein musikalischer Glanzpunkt der Salzburger Festspiele: Giusep...

Helmut Christian Mayer

 Leer ist die Bühne. Nur eine unfassbar lange Wartebank, wie von einem Bahnhof über fast die gesamte Breite ist zu sehen. Hier wartet Lady Macbeth auf den Arzt. Ein Tunnel mit Vorhängen wird hereingeschoben, hier wird sie gynäkologisch untersucht, was auf Videoprojektionen andeutungsweise zu sehen ist. Als sie vom Gynäkologen erfährt, dass sie keine Kinder bekommen kann, bricht sie fast zusammen. Das ist eine Schlüsselszenein Krzysztof Warlikowskis...