Allgemeine Informationen
- Komponist:Wolfgang Amadeus Mozart
- Librettist:Lorenzo da Ponte
- Jahr der Kreation:1786
- Entstehungsort:Österreich
- Anzahl der Akte:4
- Katalog:K. 492
- Original Sprache:Italienisch
- Opernhaus der Original Produktion:Burgtheater
- Original Instrumentierung:2/2/2/2-2/2-timp-clavecin-strings
Beschreibung des Werkes
Werkbeschreibung
Le Nozze di Figaro ist wohl die wunderbarste Oper des gesamten Repertoires, vielleicht sogar die Perfektion des Genres. Das Genie Mozarts bringt die Eloquenz seines Librettisten da Ponte zum Strahlen, nachdem dieser das umstrittene Werk Beaumarchais von aller Kontroverse befreit und sich voll auf die menschliche Komponente konzentriert hat. Die Handlung ist humorvoll und voller Überraschungen und unerwarteter Wendungen, die perfekt ausgewogen alle vier Akte ausfüllen. Dennoch ist hinter all dem Humor und den pikanten Vewechslungen einerseits der Zorn Figaros, andererseits die Arroganz des Grafen, ausserdem die Schlauheit Susannas und die Melancholie der Gräfin deutlich spürbar. Mozart dringt in die Tiefen der menschlichen Seele, des Herzens und des Verstandes vor, und dirigiert mit unbeschreiblichem Feingefühl das Spiel von Liebe und Zufall. Mozart ist der wahre Organisator dieser Hochzeit. Er lässt die dramaturgischen Situationen durch glanzvolle Arien veranschaulichen, diese Arien in Duette übergehen, die Duette in Trios, die Trios inTutti und besonders im Finale des 2. Aktes undmitten im 3. Akt bringen diese Ensembles eine perfekte Symbiose von Theater und Musik zum Ausdruck.
Inhalt
Schloss Almaviva in der Umgebung von Sevilla im ausgehenden 18. Jahrhundert. Der Kammerdiener Figaro und die Zofe Susanna bereiten ihre Hochzeit vor. Aber der Graf ist zu allem bereit, um die hübsche Braut zu verführen. Mit der Hilfe der Gräfin, die unter der Treulosigkeit ihres Gemahls leidet, wird ein Plan ausgeheckt, um all die Fallen des Grafen zu umgehen. Dieser wird seinerseits von Marcelina, Bartolo und Basilio unterstützt, die alle die Hochzeit vereiteln wollen. Der junge Page Cherubin wird zum Spielball beider Seiten.
Nach einer Reihe von unglaublichen Vorkommnissen, die zum Teil berührende Momente voll Melancholie beinhalten, fallen am Ende des verrückten Tages nach und nach die Masken, und die wahre Natur der einzelnen Träger kommt zum Vorschein.
Akt 1
Susanna, die Zofe der Gräfin Almaviva und Figaro, der Kammerdiener des Grafen bereiten eifrig ihre Hochzeit vor. Aber die Dinge komplizieren sich, denn der Graf besteht auf das Recht der ersten Nacht mit der Braut und Figaro muss sich den Machenschaften Marcelinas, Basiles und Bartolos gegenüber sehen. Dazu kommt noch, dass der junge Page und Schürzenjäger, Cherubino, den Grafen dabei überrascht, als er Susanna den Hof macht. Um den jungen Rivalen zu beseitigen, beschliesst Almaviva ihn in die Armee zu schicken.
Figaro macht sich über den jungen Pagen und seine künftige Mission lustig:
“Non piu andrai farfallone amoroso...“
Akt 2
Um den Grafen von Susanna abzulenken, hat Figaro folgenden Plan: in einem Brief wird behauptet, dass die von ihrem Mann vernachlässigte Gräfin abends einen Liebhaber treffen soll. Was das Rendez-vous des Grafen mit Susanna im Garten betrifft, so soll Cherubino ihn in Frauenkleidern empfangen. Cherubino seufzt!
“Voi che sapete...“
Akt 3
Die Komplikationen verdichten sich. Susanna und die Gräfin konnten den Grafen überlisten. Der Graf sieht rot, als er herausfindet, dass Chrubino, der im Schlafzimmer der Gräfin versteckt war, sich durch einen Sprung aus dem Fenster retten konnte. Allerdings hat ihn der Gärtner Antonio gesehen und er schildert die Szene seinem Herrn.
Figaro hat diesen Schachzug an den Grafen verloren; er findet es zunehmend schwieriger, sich seinem Herrn gegenüber zu behaupten. Als Marcelina, Bartolo und Basile auftauchen, wollen auch sie mit Figaro abrechnen. Es herrscht ein wildes Durcheinander.
Der Graf denkt über seine Rache nach, denn er ist sich nicht sicher, ob er einer List zum Opfer gefallen ist. Ob Susanna ihm etwas verheimlicht, obwohl sie seine Einladung zum Rendezvous angenommen hat? Auch Marcelina kann er nicht mehr in Figaros Arme treiben, denn es stellt sich heraus, dass sie dessen Mutter ist. Die Gräfin, ihrerseits, singt von der Sehnsucht nach glücklichen Zeiten.
Akt 4
Im nächtlichen Garten des Schlosses geben sich alle Unsicherheiten und Täuschungsmanöver ein Stelldichein. Wird Susanna Figaro betrügen? Gewiss nicht, denn Figaro weiss nichts von den heimlichen Abmachungen zwischen ihr und der Gräfin, die den Grafen verwirren sollen. Dieser tappt schliesslich in seine eigene Falle, als er seine Ehefrau vermeintlich auf frischer Tat überrascht. In einem glühenden Ausbruch voll Zärtlichkeit, etwas vom Innigsten, das Mozart je geschrieben hat, bittet er die Gräfin inständig um Vergebung. Die Hochzeit des Figaro und Susannas wird endlich stattfinden - das verspricht die allgemeine Fröhlichkeit im Finale.
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