(SF, 1. Dezember 2020) Grund zur Freude gab es gestern Abend für die Salzburger Festspiele: Bei den Oper! Awards 2020 sind sie als „Bestes Festival“ ausgezeichnet worden.
Die Oper! Awards wurden von der Zeitschrift Oper! und einem ausgewählten Kreis von Musikkritikern ins Leben gerufen und 2019 zum ersten Mal vergeben. Die diesjährige Preisverleihung fand aufgrund der Corona-Pandemie digital statt.
Die Jury begründet ihre Entscheidung in der Kategorie „Bestes Festival“ folgendermaßen:
Kunst sei „ein Himmelskörper für sich“, so der Gründungsvater Max Reinhardt – aber einer, der „sein Licht von der Welt der Wirklichkeit“ bezieht. Mit der Wirklichkeit der Corona-Pandemie konfrontiert, bauten die Salzburger Festspiele dieses Motto in diesem Jahr aus. Sie erklärten Kunst zum „Lebensmittel und Lebenssinn“. Schoben die Entscheidung zur Absage auf bis zum letztmöglichen Probenbeginn. Investierten dann alles in die Möglichmachung. Die 30 Kurz-Festspiel-Tage in Salzburg wurden so zum Glücksfanal und zu einem Lichtbringer für den gesamten Kulturbetrieb: Da geht noch was, trotz alledem!
(Laudatorin Eleonore Büning)
„Vielen Dank für diesen Preis, der uns Kraft gibt in kraftlosen Zeiten. Wir nehmen diesen dankbar als ein zweites Geburtstagsgeschenk an. Denn das erste Geschenk zum 100 Jahr Jubiläum haben wir uns selber gemacht, indem die Festspiele stattgefunden haben. Dafür danken wir all unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und allen Künstlerinnen und Künstlern. Unserem Intendanten Markus Hinterhäuser gelang ein Programm, das den Festspielen auch in Nicht-Corona-Zeiten alle Ehre gemacht hätte. Und Lukas Crepaz, unser kaufmännischer Direktor, hat ein Sicherheitskonzept vorgelegt, das es uns ermöglichte ohne eine einzigen Coronafall 110 Aufführungen an 30 Tagen durchzuführen. Der Erfolg dieses Jahres und diese schöne Auszeichnung mögen uns Energie für die Festspiele 2021 geben“, wünscht sich Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler.
„Ich möchte mich bedanken für diese ehrenvolle Auszeichnung. Wir bekommen diesen Preis, den wir auch im Namen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und aller Künstlerinnen und Künstler entgegennehmen möchten, für einen Sommer, der anders war als wir ihn uns vorgestellt haben. Es war ein Sommer, der uns sehr viel Mühe gekostet hat, der aber auch jede Mühe wert war. Wir haben immer in dem Bewusstsein gearbeitet, dass die Salzburger Festspiele stattfinden müssen. Nicht nur wegen der 100 Jahre, sondern weil es nichts Wesentlicheres gibt, als Menschen aus der ganzen Welt zusammenzurufen; Menschen, die einer Musik zuhören, die einem Schauspiel zusehen, um hier eine kostbare Gemeinschaft herzustellen. Diese Festspiele waren sehr besonders, es ist eine wirkliche Begeisterungsgemeinschaft entstanden– zwischen den Künstlern, dem Publikum und uns. Uns wurde eine solche Zuneigung und Empathie entgegengebracht. Der Preis macht uns Mut für das, was uns noch bevorsteht, und soll auch allen anderen Mut machen, die in einer ähnlichen Situation waren und sein werden. Ganz herzlichen Dank für diesen Preis, er ist eine Ehre und eine wirkliche Freude“, sagt Intendant Markus Hinterhäuser.
Besonders freuen sich die Festspiele, dass die Wiener Philharmoniker „für ihre Auftritte bei den Salzburger Festspielen auch in Coronazeiten“ (so die Jury Begründung) als bestes Orchester der Welt ausgezeichnet wurden. Bewiesen sich die Wiener Philharmoniker doch gerade in diesem Sommer als das künstlerische Herz der Salzburger Festspiele.
Die Salzburger Festspiele wurden bereits 2019 von „Musical America“ zum „Festival of the Year“ gewählt. Außerdem sind sie bei den Opera Awards 2013 in London als „Bestes Opernfestival“ ausgezeichnet worden.
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