Wiener Staatsoper veröffentlicht Saison 2021/22

Xl_csm__oper_l1049913_645790b0-ed0c-4d9c-bbc7-248ca0222861_0e734fc195 © Wiener Staatsoper

Auf dem Programm 2021/22 stehen fünf Premierenproduktionen sowie die »Rossini Mania«, mit der Cecilia Bartoli erstmals in abendfüllenden Aufführungen am Haus zu erleben sein wird, neun Wiederaufnahmen und eine Musikalische Neueinstudierung. Die von der neuen Direktion für alle fünf Spielzeiten gesetzten Schwerpunkte – die Werke von Mozart, Wagner sowie jene klassisch gewordenen Opern des 20. Jahrhunderts, die eine Brücke zwischen Tradition und zeitgenössischer Komposition bilden – finden sich auch in der kommenden Spielzeit wieder, ebenso wie die intensive Weiterführung der Kinder- und Jugendprojekte (u. a. mit der nun nachgeholten Uraufführung der Entführung ins Zauberreich) sowie die Öffnung des Hauses für alle.

Diese sechs Produktionen erwarten Sie in der Saison 2021/22:

IL BARBIERE DI SIVIGLIA
Gioachino Rossini
28. September 2021

Musikalische Leitung Michele Mariotti

Inszenierung & Bühne Herbert Fritsch

Graf Almaviva Juan Diego Flórez
Rosina Marianne Crebassa
Figaro Davide Luciano
Bartolo Paolo Bordogna
Basilio Ildar Abdrazakov

»Es stimmt ja gar nicht, dass Schauspieler immer nur gemocht werden wollen. Ich finde es gut, wenn man da unten eine Meute vor sich hat, die kurz davor ist, einen totzuschlagen. Man schwingt wie ein Matador vor dem Publikum das rote Tuch« - sagt Herbert Fritsch im Rückblick auf seine Ensemblemitgliedschaft an Castorfs Berliner Volksbühne 1990 bis 2007, wo ihm 2011 mit Die (s)panischen Fliege seinen Durchbruch als Regisseur gelang. Mittlerweile ist er mit destabilisierendem Katastrophenklamauk auch im Opernbetrieb höchst erfolgreich unterwegs. Freuen Sie sich auf seinen »(s)panischen Barbier«, der mit Sicherheit einige rote Tücher im Gepäck mitführt!

DON GIOVANNI
Wolfgang Amadeus Mozart
5. Dezember 2021

Musikalische Leitung Philippe Jordan
Inszenierung Barrie Kosky

Don Giovanni Kyle Ketelsen
Komtur Ain Anger
Donna Anna Hanna-Elisabeth Müller
Don Ottavio Stanislas de Barbeyrac
Leporello Philippe Sly
Donna Elvira Kate Lindsey

Die grundstürzende Idee, mit den Mitteln des Theaters zu musizieren und mit den Mitteln der Musik Theater zu spielen, wurde im Verlauf der Operngeschichte immer wieder kompromittiert. Als verhängnisvoll erwies sich die einseitige Betonung des an ihr vermeintlich Reproduzierbaren, der Partitur, zu Lasten des szenischen Augenblicks. Barrie Kosky ist einer der führenden Opernregisseure unserer Zeit. Er sagt schlicht und ergreifend: »Don Giovanni gibt es nicht. Don Giovanni ist das, was du draus machst.« Mit anderen Worten: nur das, was theatralisch durchdrungen, eingelöst und verwandelt zugleich ist, stellt sich dem Anspruch eines solchen Meisterwerks! Ein hoher Anspruch, dem Barrie Kosky in seiner Regiearbeit immer wieder gerecht geworden ist.

WOZZECK
Alban Berg
21. März 2022

Musikalische Leitung Philippe Jordan
Inszenierung Simon Stone

Wozzeck Christian Gerhaher
Marie Anja Kampe
Tambourmajor Sean Panikkar
Hauptmann Jörg Schneider
Doktor Dmitry Belosselskiy

Der vielfach ausgezeichnete, auch am Wiener Burgtheater höchst erfolgreich tätige australisch-schweizerische Theater-, Film- und Opernregisseur, Schauspieler und Autor Simon Stone gab sein Operndebüt mit 2016 Die tote Stadt am Theater Basel, gefolgt von Reimanns Lear bei den Salzburger Festspielen 2017. Die Grenze zwischen der literarischen Neufassung antiker, klassischer oder bürgerlicher Stoffe und der inszenatorischen Gegenwartserkundung ist bei ihm fließend, wie man schon bei seiner an der von der Wiener Staatsoper koproduzierten Traviata beobachten konnte. Nun darf man auf seine Auseinandersetzung mit der auf Büchners Dramenfragment beruhenden Oper Alban Bergs gespannt sein. 

TRISTAN UND ISOLDE
Richard Wagner
14. April 2022

Musikalische Leitung Philippe Jordan
Inszenierung Calixto Bieito

Tristan Andreas Schager
Isolde Martina Serafin
König Marke René Pape
Brangäne Ekaterina Gubanova
Kurwenal Iain Paterson

Calixto Bieitos Regiearbeiten entsprechen dem Klischee des Regieberserkers in keiner Weise. Seinen Figuren, die er stets in engster Zusammenarbeit mit seinen Darstellern und seinen Mitarbeitern entwickelt, verleiht er eine Aura, die verletzlich und stolz zugleich ist. Ihre Geschichten erzählt er unsentimental, bisweilen gnadenlos hart und doch immer zutiefst empfunden. Als einer der prägenden Musiktheaterregisseure unserer Zeit setzt er sich erstmals mit Tristan und Isolde auseinander. Seine Arbeiten thematisieren die kreatürliche, todverfallene Leiblichkeit seiner Akteure. Es dürfte spannend werden, diese im Kampf mit Wagners Tristan-Theorem zu erleben.

L’ORFEO
Claudio Monteverdi
11. Juni 2022

Musikalische Leitung Pablo Heras-Casado
Inszenierung Tom Morris

Orfeo Georg Nigl
Euridice Slávka Zámecníková
La Musica / La Speranza Kate Lindsey
Messaggiera / Proserpina Christina Bock
Plutone Andrea Mastroni

Der internationale Durchbruch des britischen Theatermannes, Dramatikers und Lyrikers, Schauspielers und Journalisten Tom Morris als Regisseur war seine Theatralisierung des Romans War Horse am National Theatre in London durch Einsatz modernsten Puppenspiels: Die Produktion wurde als »beste Regie« mit dem Tony Award ausgezeichnet. Neben seine Theaterarbeit, in der er sich bevorzugt mit klassischen und modernen britischen Stoffen, vor allem aber mit Shakespeare auseinandersetzt, ist in den letzten Jahren auch die Musiktheaterregie getreten: auf The Death of Klinghoffer an der Londoner ENO und an der Met folgten eine Theatralisierung von Händels Messiah sowie die Uraufführung von Missy Mazzolis Oper Breaking the Waves nach Lars von Triers gleichnamigem Film.

ROSSINI MANIA

Gastspiel der Oper von Monte-Carlo unter der Patronanz S.D. Fürst Albert II. von Monaco

LA CENERENTOLA
Gioachino Rossini
28. Juni 2022

Musikalische Leitung Gianluca Capuano
Szenische Einrichtung Claudia Blersch

Angelina Cecilia Bartoli
Don Ramiro Edgardo Rocha
Dandini Nicola Alaimo
Don Magnifico Carlos Chausson

Les Musiciens du Prince-Monaco 
Chœr de l’Opéra de Monte-Carlo

IL TURCO IN ITALIA
Gioachino Rossini
3./5. und 7. Juli 2022

Musikalische Leitung Gianluca Capuano
Inszenierung Jean-Louis Grinda

Selim Ildar Abdrazakov
Donna Fiorilla Cecilia Bartoli
Don Geronio Nicola Alaimo

Les Musiciens du Prince-Monaco 
Chœur de l’Opéra de Monte-Carlo

ROSSINI-GALA
8. Juli 2022

Musikalische Leitung Gianluca Capuano
Mit Cecilia Bartoli, Varduhi Abrahamyan, Rolando Villazón u. a.
Benefiz-Gala zugunsten von AMADE (Association Mondiale des Amis de l’Enfance) unter der Schirmherrschaft und Präsidentschaft von I.K.H. Prinzessin Caroline von Hannover.


Wir haben Ihnen noch einige besondere Programmpunkte zusammengestellt, die Sie in der kommenden Saison neben den Premieren und zahlreichen weiteren Highlights erwarten:

Anna Netrebko ist erstmals an der Wiener Staatsoper als Abigaille in Nabucco zu erleben (ab 1. November 2021); Juan Diego Flórez verkörper neben dem Grafen Almaviva den Werther sowie den Nemorino in L'elisir d'amore; (ab 27. Feburar 2022) Jonas Kaufmann, Lise Davidsen und Bryn Terfel singen in der Wiederaufnahme von Peter Grimes (ab 26. Jänner 2022); Diana Damrau und Erwin Schrott sind in der Wiederaufnahme von Anna Bolena zu erleben (ab 12. Februar 2022); Elina Garanca als Principessa di Bouillon in Adriana Lecouvreur (ab 22. Oktober 2021).
Weiters freuen wir uns auf ein Wiedersehen mit zahlreichen internationalen Gastsolist*innen, darunter Asmik Grigorian, Ildar Abdrazakov, Nicole Car, Anja Kampe, Anita RachvelishviliGünther Groissböck, Nina Stemme, Ludovic Tézier, Pretty Yende, um nur einige zu nennen - das vollständige Programm mit den gesamten Besetzungen finden Sie auf unserer Website.

Zwei bedeutende Künstler verabschieden sich in der nächsten Spielzeit von der Staatsopernbühne und ihrem treuen Publikum: Plácido Domingo, der nach einer Nabucco-Vorstellung mit Anna Netrebko an seiner Seite (12. November) einen Zarzuela-Abend gibt (15. November) sowie José Carreras, der im Rahmen einer Abschiedsgala am 14. September zum letzten Mal im Haus am Ring auftreten wird. Seine Gage wird er der gemeinnützigen Cape 10 Stiftung spenden. Karten - inklusive Spendenmöglichkeit - werden ab 8. Juni auch über Cape 10 buchbar sein.

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