Wenn das kein Rekord ist: 25 Jahre war Helmut Wildhaber ein verlässliches Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, wo er exakt 68 unterschiedliche Rollen in exakt 964 Vorstellungen sang. 1990 wurde er auch zum Kammersänger ernannt und war auch an vielen anderen renommierten Opernbühnen europaweit anzutreffen. Auch jetzt mit immerhin 78 Jahren kann der gebürtige Kärntner das Singen nicht lassen, wie jetzt bei einer Matinee im Rahmen der Schlosskonzerte Albeck, malerisch im Bezirk Feldkirchen in Kärnten gelegen.
Und man staunte bei jeder Nummer über seine immer noch völlig intakte strahlende Höhe, die ungemeine Flexibilität und die ungebrochene Kraft seines Tenors. Zudem sang er völlig wortdeutlich und ungemein differenziert mit innigen Tönen, ließ aber auch seine Stimme immer wieder ordentlich stimmkräftig schmettern. Gekonnt begleitet wurde er dabei vom gebürtigen Kärntner, dem an der Wiener Musikuniversität lehrenden, renommierten Pianisten Johannes Kropfitsch, der auch mit einem Rondo von Mozart solistisch glänzte und so manches an Geschichten über das Programm erzählte.
Zu erleben war ein buntes Programm, das durch alle musikalischen Genres vom Musical über die Operette bis hin zur Oper aber auch zu Volksliedern führte. Dabei gefielen von den reichen dargebotenen „Schmankerln“ ganz besonders „Tonight“ aus Leonard Bernsteins „West Side Story“ oder „Memory“ aus „Cats“ von Andrew Lloyd Webber, dann das „Wolgalied“ von Franz Lehár sowie „Juble mein Herz“ vom Kärntner Komponisten Rudolf Kattnig aber ebenso „La donna é mobile“ aus Giuseppe Verdis „Rigoletto“. Auch neapolitanische Volkslieder wie „O sole mio“ und „Funiculi, funicula“ durften nicht fehlen.
Viel Applaus und als Zugabe „Brindisi“ - das „Trinklied“ aus Verdis „La traviata“.
Dr.Helmut Christian Mayer
24. September 2022 | Drucken
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