Kolumnen zu folgendem Nicole Car

Wien Gounods „Faust“ - szenische Reizüberflutung versus hohe m...

Helmut Christian Mayer

Eine Metro-Station namens Stalingrad, ein Cola-Automat, eine altertümliche Telefonzelle, ein abgetakeltes Café, ein Voodoo-Laden, wo der Teufel haust, eine schäbige Wohnung im ersten Stock, wo Marguerite zusammen mit Marthé wohnt. Man sieht auch einen Kirchturm: Dieses Mini-Paris auf einer Drehbühne (Bühne: Aleksandar Denic) ist zusätzlich noch voll Trash und völlig überfrachtet: So schaut die mittlerweile schon bekannte Szenerie von Charles...


Wien: Hohe musikalische Emotionalität bei Verdis „Otello“ an d...

Helmut Christian Mayer

Man kennt ihn eigentlich ausschließlich als Heldentenor, speziell im Wagner-Fach. Jetzt macht Andreas Schager einen Ausflug ins italienische Repertoire und gibt sein Rollendebüt als Titelheld in Giuseppe Verdis „Otello“ an der Wiener Staatsoper. Er singt ihn mit völlig unangestrengten, strahlenden Höhen, trumpft allerdings manchmal mit allzu großem Volumen seiner kraftvollen Stimme auf.  Auch einige Piani könnten feinsinniger sein. Zudem...


Wien: Das säuselnde und rauschende Meer bei den Wiener Philhar...

Helmut Christian Mayer

„Die Zeit des Flieders und die Zeit der Rosen ist mit unserer Liebe gestorben für immer“: Unterlegt von einem Klangteppich, bei dem nur das Solocello mit einer sanften Kantilene leicht hervorstach, ließ Nicole Car dieses Lied mit ihrem ausdrucksvollen, fein timbrierten Sopran sehnsuchtsvoll ausklingen. Es war der Abschluss des herrlichen „Poem de l’amour et de la mer“ (nach den gleichnamigen, schwärmerischen Gedichten von Maurice Bouchor) das...


Wien: Francis Poulencs „Les Dia­lo­gues des Carmélites“als gra...

Helmut Christian Mayer

„Salve Regina“: Stark, laut und vollen Mutes singen die 16 Nonnen mit bereits prunkvollen Heiligenscheinen im Angesicht des Todes diesen Choral, da saust die Guillotine im Namen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit geräuschvoll und unerbittlich herab bis die letzte Stimme verstummt ist. So grausam und so bewegend eindringlich lässt Francis Poulenc seine 1957 in Mailand uraufgeführte Oper „Les Dia­lo­gues des Carmélites“,...


Gounods „Faust“ an der Wiener Staatsoper: Reizüberflutende Sze...

Helmut Christian Mayer

Eine Metro-Station namens Stalingrad, die es wirklich gibt, ein Cola-Automat, eine altertümliche Telefonzelle, ein abgetakeltes Café in den Banlieues, ein Voodoo-Laden, wo der Teufel haust, eine schäbige Wohnung im ersten Stock, wo Marguerite zusammen mit Marthé wohnt. Man sieht auch einen Kirchturm mit Chimären, an Notre-Dame erinnernd: Und dieses Mini-Paris steht komprimiert auf einer Drehbühne (Bühne: Aleksandar Denic), wobei alles zusätzlich...


Eugen Onegin strikt am Tisch Tschaikowski neu aufgefrischt in ...

Helmut Pitsch

Eugen Onegin strikt am grossen Tisch Tschaikowski neu aufgefrischt in Wien Ein großer Tisch, eine muntere elegant gekleidete Gesellschaft ist darum ausgelassen versammelt, nur eine junge Frau sitzt etwas abseits und ist in Gedanken versunken nicht an den Gesprächen beteiligt. So beginnt die Interpretation von Dmitri Tcherniakov von Eugen Onegin, der wohl bedeutendsten Oper des russischen Komponisten Peter Iljitsch Tschaikowski. In wie weit dieses Werk autobiographische...