Kolumnen zu folgendem Violeta Urmana

Staatsoper München: Katja Kabanova - Chronik eines angekündigt...

Achim Dombrowski

KATJA KABANOVA (Leoš Janáček) Premiere am 17. März 2025 Besuchte Aufführung am 30. März 2025 Bayerische Staatsoper München Es fängt verführerisch an: noch vor dem Beginn der Vorstellung tanzt eine Gruppe von Paaren Tango auf der offenen Bühne der Staatsoper. Bald merken wir, dass hier der Tango nur als ein zwiespältiges Medium der Begegnung gilt: die Umklammerung der Körper ist eine verzweifelte Fantasie der...


Ist alles ein Spiel und keiner gewinnt? Prokofjew Der Spieler ...

Helmut Pitsch

Sergej Prokofjew Der Spieler Salzburger Festspiele 22.8.2024 Ist alles ein Spiel und keiner gewinnt? Prokofjew Der Spieler in Salzburg Die Romane und Erzählungen von Fjodor Dostojewski sind häufig Vorlagen für Opern russischer Komponisten der Moderne. Mit seinen gesellschaftskritischen zum Teil auch autobiographischen Inhalten zeichnet er ein drastisches Bild der untergehenden Monarchie und den politischen, gesellschaftlichen und sozialen Zuständen. Im Der...


Tschaikowskis „Pique Dame“ in München: Wahnsinn in diffuser Dü...

Helmut Christian Mayer

Düster, ja schwarz und nebelverhangen ist die leergeräumte Bühne. Die Figuren erscheinen aus dem diffusen, irrealen Nichts und verschwinden darin. Keine Sonne wie im Text vorgesehen, kein Ballsaal, auch sonst nichts Erfreuliches nur schäbige Plätze sind zu sehen: Ein paar Spieltische zu Beginn und zum Ende, ein dunkler Parkplatz mit alten Autos, ein Bassin mit Wasser, in dem Hermann die Gräfin ertränkt, eine Brücke mit Straßenlaternen, ein...


Staatsoper Hamburg: "Ich bin nicht krank" - "Ich habe vor niem...

Achim Dombrowski

Salome (Richard Strauss) Premiere am 29.10.2023  Staatsoper Hamburg  Kein richtiger Tanz der sieben Schleier der Salome, kein Blut, kein abgeschlagener Kopf des Jochanaan, keine Tötung Salomes -  funktioniert das?  Der Regisseur Dmitri Tcherniakov mit seinem bewährten Team Elena Zaytseva für die Kostüme und Gleb Flishtinsky für die Lichtregie zeigen eine Geburtstagsfeier für Herodes in einer geräumigen,...


Strauss „Elektra“ in Wien: Packendes, archaisches Psychodrama

Helmut Christian Mayer

Das Aufatmen war groß und geradezu stark hörbar, als 2020 der Direktor der Wiener Staatsoper Bogdan Roscic am Beginn seiner Amtszeit verkündigte, bei Richard Strauss „Elektra“ wieder zur Inszenierung von Harry Kupfer aus dem Jahr 1989 zurückzukehren. Sie löste nun die ungeliebte, bei der Premiere 2015 heftig ausgebuhte Sichtweise von Uwe-Eric Laufenberg ab, die ja bekanntlich im „Kohlenkeller“ spielte und einen Pater-Noster-Lift...


Wiederaufnahme von Elektra in München als packendes Familiendr...

Helmut Pitsch

Richard Strauss Elektra Bayerische Staatsoper 27. November 2022 Wiederaufnahme von Elektra in München als packendes Familiendrama zeitlos in Szene gesetzt Es ist an Dramatik kaum zu überbieten. Da steht die gemarterte griechische Königstochter Elektra vor dem elterlichen Königspalast und schwingt das Beil im Jubeltanz wahrlich über die Köpfe der Musiker im Orchestergraben. Dazu dröhnt die massive expressive Musik von Richard Strauss in schweren...