Kolumnen zu folgendem John Osborn

Verdis „I Vespri Siciliani“ an der Wiener Staatsoper: Kampf au...

Helmut Christian Mayer

„I Vespri Siciliani“,die Oper von Giuseppe Verdi, die auch an anderen Opernhäusern des deutschsprachigen Raumes selten aufgeführt wird, wurde 1998 an der Wiener Staatsoper erstmals seit genau 119 (!) Jahren wiederum aufgeführt. Jetzt nach 26 Jahren kam es zu einer Wiederaufnahme dieser Produktion. „I Vespri Siciliani“ war Verdis erster Auftrag für die Pariser Opera anlässlich der Pariser Weltausstellung 1855. Das Libretto stammt von...


I Puritani: Belcanto mit angezogener Handbremse in Wien

Helmut Pitsch

Vincenzo Bellini I Puritani Wiener Staatsoper 28.5.2022 Belcanto mit angezogener Handbremse in Wien Welcher regelmäßige Opernbesucher kennt nicht das Ärgernis, wenn rund um einem ständig Handys aufleuchten und manch einer auch gleich gar nicht mehr damit aufhört, seine Elektronik zu bedienen. So auch wieder bei diesem meinem Opernbesuch geschehen. Liegt es nur am Desinteresse der Besucher, zum Glück füllt sich die Staatsoper ja wieder und...


Halévys "Clari" in Zürich: Amüsante, augenzwinkernde Überzeich...

Helmut Christian Mayer

Von Jacques Fromental Halévy kennt man bestenfalls noch „La juive“, „Die Jüdin“, die eine der meistgespielten Opern des 19. Jahrhunderts war. Aber auch um dieses Werk des Komponisten wurde es bald still. Am Opernhaus Zürich wurde 2008 ein Anlauf zu einer Renaissance der Werke des französischen Komponisten gemacht und zwar mit einer noch größeren Rarität, nämlich mit der Oper „Clari“. Doch wer kennt seine...


Offenbachs: "Les Contes d'Hoffmann aus Amsterdam jetzt auf DVD...

Helmut Christian Mayer

In der Bühnenmitte „schwebt“ die Behausung des Titelhelden. Sie ist das Zentrum der Szenerie: Ausgestattet mit Bett, Schreibtisch, Klavier, zahlreichen Fotos auf einer Wäscheleine aufgehängt und einem stets griffbereiten Vorrat an Alkoholika. Eben alles, was so ein Künstler braucht. Für seine Freunde stehen Tür und Tor immer offen, zum Saufen, zum Singen aber auch zum Koksen. Und wenn der elegante Mäzen, es ist kein Geringerer als der...


Die Botschaft der Bartholomäusnacht

Achim Dombrowski

Semperoper Dresden Giacomo Meyerbeer Die Hugenotten Premiere am  29. Juni 2019 Nicht weniger als sechs Stunden könnte eine Gesamtaufführung der Hugenotten dauern, wenn man das gesamte überlieferte Notenmaterial des Komponisten zum Werk zusammenträgt. Während die Deutsche Oper Berlin in ihrer Produktion von David Alden 2016 noch rund fünf Stunden benötigt, bringt Dresden in seiner Neuproduktion jetzt nur noch vier Stunden auf die...


"Guillaume Tell" von Rossini am Theater an der Wien: Der beina...

Helmut Christian Mayer

Verächtlich dreht er den toten Körper von Gesler um, zerrt ihm die Uniformjacke vom Leib und zieht sie sich selbst an. Der alte Diktator ist tot, ein neuer kündigt sich: In der Inszenierung von Thorsten Fischer von Gioacchino Rossinis letzter Oper „Wilhelm Tell“ am Theater an der Wien wird die Figur des zwielichtigen Walter Fürst, eigentlich ein Mitstreiter des Titelhelden, stark aufgewertet. So ist er als der eigentliche Drahtzieher des Geschehens fast...