Kolumnen zu folgendem Monika Bohinec

Wien Gounods „Faust“ - szenische Reizüberflutung versus hohe m...

Helmut Christian Mayer

Eine Metro-Station namens Stalingrad, ein Cola-Automat, eine altertümliche Telefonzelle, ein abgetakeltes Café, ein Voodoo-Laden, wo der Teufel haust, eine schäbige Wohnung im ersten Stock, wo Marguerite zusammen mit Marthé wohnt. Man sieht auch einen Kirchturm: Dieses Mini-Paris auf einer Drehbühne (Bühne: Aleksandar Denic) ist zusätzlich noch voll Trash und völlig überfrachtet: So schaut die mittlerweile schon bekannte Szenerie von Charles...


Wagners „Meistersinger“ in Wien: Die Träume des Hans Sachs

Helmut Christian Mayer

Fast 50 Jahre alt war die Inszenierung von Otto Schenk. Zehn Jahre ist es her, dass sie zuletzt hier gezeigt wurde. Somit war es eigentlich hoch an der Zeit, an der Wiener Staatsoper eine Neuinszenierung von Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ ins Leben zu rufen. Diese wurde Keith Warner überantwortet, der Hans Sachs von Anfang an in den Mittelpunkt stellt und die Oper aus dessen Sicht als seinen Traum und teils sogar Albtraum eines leidenden...


Ljubljana Festival: Das Sängerpaar Anna Netrebko und Yusif Eyv...

Helmut Christian Mayer

„Mild und leise, wie er lächelt…“: Da sang sie doch tatsächlich erstmalig überhaupt, wie sie selbst erzählte, Isoldes Liebestod aus Wagners „Tristan und Isolde“ auf Deutsch, in einer Sprache um die Anna Netrebko sonst eher einen Bogen macht. Zwar nicht immer ganz verständlich aber sängerisch wunderbar erklang das herrliche Finale aus der Liebesoper schlechthin. Aber auch sonst begeisterte die Diva assoluta beim Ljubljana...


Wiederaufnahme Die Walküre an der Wiener Staatsoper in musikal...

Helmut Pitsch

Richard Wagner Die Walküre Wiener Staatsoper 8.5.22 Wiederaufnahme Die Walküre an der Wiener Staatsoper in musikalischer Schmalspur Munter streunt ein Wolf auf der Rückwand von Hundings Haus projiziert, ein großer Tisch steht auf der Bühne, mittendrin der Weltesche Stamm. Sieglinde beobachtet den wahrlich hereingeschneiten Fremden im langem ledernen Mantel. Ihr verhasster Ehemann, an den die Waise von Schächern verkauft wurde, wirkt wie ein wilder...


Wagners "Rheingold“ an der Wiener Staatsoper: Gediegene Wieder...

Helmut Christian Mayer

„Umtriebig und listig ist er mit seinen langen, feuerroten Haaren aber auch manchmal schmierig, manchmal unterwürfig, manchmal zeigt er dem obersten Gott nicht nur mit Worten, sondern sogar Gesten auch ganz klar, was zu tun wäre: Daniel Behle ist ein toller Loge. Der gefeierte Mozarttenor gefällt auch als Charaktertenor, den er mit Geschmeidigkeit und Spielfreude aber auch mit allen gewünschten, auch höchsten Tönen ausführt. In seiner Inszenierung...


„Tote Stadt“ an der Staatsoper Wien: Eindringliche Realität un...

Helmut Christian Mayer

Räume und Wände, die sich verschieben, Häuser, die zu tanzen beginnen, Zirkusartisten, die gaukeln, eine geisterhafte Prozession, die vorbeizieht: Die Bloßlegung seelischer Vorgänge vermischt sich immer mehr mit Visionen. Die Handlung changiert zwischen Realität und Traum. Eindringliche und suggestive Bilder sind es, deren Bann man sich nur schwer entziehen kann. Jetzt wurde diese Erfolgsproduktion aus 2004, die seinerzeit von Publikum und Kritik...