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Graz: Franz Lehárs Operettenrarität „Schön ist die Welt“ als g...

Helmut Christian Mayer

Prinzessin Elisabeth und Kronprinz Georg weigern sich eine von ihren blaublütigen Eltern gewünschte Ehe einzugehen. Doch die beiden lernen sich, ohne voneinander zu wissen, zufälligerweise kennen, jeder auf der Flucht vor den strategischen Plänen der Eltern. Bei einer gemeinsamen Bergtour werden sie nach einem Lawinenabgang über Nacht in einer Berghütte eingeschlossen, wo sie schließlich im längsten Liebesduett der Operettengeschichte doch...


Wien: Prokofjews „Die Verlobung im Kloster“ mit riesigen Fisch...

Helmut Christian Mayer

Es geht um ein ständiges Verkleiden und Verstellen, um ständiges Tarnen und Täuschen, was ja auch die wichtigsten Stilmittel im traditionellen Lustspiel sind. In Sergej Prokofjews Opernrarität „Die Verlobung im Kloster“ wird dieses Prinzip auf die Spitze getrieben. Und so passte „Obrutschenije w monastyre“, so der Originaltitel, eigentlich so gar nicht zu den staatlichen Vorgaben von proletarischer Kunst und vaterländischer Propaganda in der...


Wien: „Cachafaz“ von Oscar Strasnoy als groteske Reise zwische...

Helmut Christian Mayer

Es ist die Geschichte von zwei Außenseitern am Rande der Gesellschaft. Einer ist der Dieb und Betrüger Cachafaz, der andere sein Transvestitenfreund Raulito. Gemeinsam hausen sie in einer ranzigen Pension in Montevideo. Es ist eine Geschichte über Hunger, Gewalt und Macht und eine längst verrottete Gesellschaft. In einer Welt, in der es ihnen stets an Essen und Geld mangelt, sind beide bereit, grausame Dinge zu tun, um sich aus ihrer pekuniären Notsituation zu...


Bellinis „Norma“ nun auch an der Wiener Staatsoper: Leichtgewi...

Helmut Christian Mayer

Nur kurze Zeit nach dem Musiktheater an der Wien zeigt nun auch die Wiener Staatsoper nach mehr als 35 Jahren Pause wieder einmal Vincenzo Bellinis „Norma“, fast eine Art Lokalderby, was nicht unbedingt auf eine optimale Planungskoordination hinweist. Und der Vergleich macht sicher, diesmal hat das Musiktheater an der Wien die Nase, sowohl was Inszenierung und auch sängerische Leistungen betrifft, eindeutig vorne. Lediglich bei der Qualität des Orchesters sticht...


Massenets "Werther" in Wien: Leiden im Schatten des Mammutbaums

Helmut Christian Mayer

Es ist dieser weitausladende Mammutbaum, der in der Inszenierung von Andrei Serban aus 2005 bei Jules Massenets „Werther“ die Bühne der Wiener Staatsoper dominiert. Durch seine Blätter werden die Jahreszeiten widergespiegelt (Ausstattung: Peter Pabst). Unter ihm und in ihm, durch einen Steg ist er begehbar, läuft das tragische Zieldrama ab. Entsprechend der Zeit ist auch das Mobiliar. Die Handlung mit entsprechenden Kostümen wird in die 50er Jahre des...


"Mozarts Cosi fan tutte" in Graz: Starke Verwirrungen der inne...

Helmut Christian Mayer

Tür an Tür wohnen die beiden jungen, verliebten Pärchen, und zwar in einem modernen, einstöckigen Reihenhaus, jeweils in einer Doppelhaushälfte, in welchem sich die jeweiligen gleichen Räume spiegeln. Und dieses gibt, wenn es sich auf der Bühne dreht, immer wieder viele Einblicke frei, ins Wohn-, Schlaf- und Badezimmer, wie auch in die Küche. Draußen schleicht schon während der Ouvertüre Don Alfonso, der Spielmacher der Geschichte,...